Dienstag, 25. Juni 2013

"Just a little to the...there we go!" - Hamburgerei (München)

                            

Meine gute alte Maxvorstadt scheint sich zum neuen burger-hotspots zu entwickeln! Auch dieser Taufrische Laden names "Hamburgerei" mischt in der Ecke Königsplatz mit um die Gunst des fleischhungrigen Publikums der Landeshauptstadt. Die jungen Kerls, die den Laden betreiben scheinen extrem ehrgeizig zu sein, sich an die spitze zu kämpfen. Die Einrichtung des auf Effizienz getrimmten Ladens ist dabei auffällig unauffällig (von ein paar bunten Stühlen mal abgesehen)  und sehr angenehm...nichts sollte mich von meinem Burgertest ablenken!  

Die Saat dieses Triumphzuges wurde schon an der Kasse gesät: hier wurde mir auf meine Forderung nach "medium rare" gesagt das fleisch wäre immer "schön rosa", wenn auch nicht ganz medium rare...auf mein leichtes aber bestimmtes Drängen hin kam aus der Küche umgehend der Ruf "ich kann auch medium rare machen!"...Ich hatte einen verdammten Partner da hinten! Und der Mann wusste was er tat...das war offensichtlich! Auf die zitternde Nachfrage des Hipster-Kassen-Boys, dass das dann wirklich rot sei und manche nicht mögen konnte ich nur meinen Blick senken und sagen:



Nachdem schon nach kurzer Zeit der Beeper -dieses neumodische aber durchaus effektive System zur Unterstützung des Self-Service- mich zur Kasse rennen ließ war ich überaus gespannt...mein Erwartungen "mile-high"...so ähnlich als der neue Star Wars Film damals rauskam. Würde es eine Bruchlandung geben wie beim jungen Obi-Wan?

Beim ersten Bissen überkam mich Ernüchterug: Hatte mich mein Instinkt getrübt? DerEindruck  waren wenig spektakulär und im Geiste war für mich schon ein eindeutiges Ergebnis klar: Nett, aber eben nur nett...7 Punkte, next please!

Aber mein eigener Gaumen sollte mich hinter`s Licht führen...oder besser: der Burger selbst war ein schöner Schwan, der sich wie ein hässliches Entlein präsentierte! Um möglichst "Veggie" zu wirken hatte man den Burger mit viel zu viel Salat diversester Farben und Formen zugemüllt. Völlig unnötig! Es wäre so als würde man sich entscheiden Scarlett Johannsen für das nächste FHM Shooting (gibt es die FHM überhaupt noch?!) zur Abwechslung mal in einen Schneeanzug statt einen Bikini im brasilianischen Schnitt packen...absolut sinnbefreit!

(Hier wollte ich ein Bild eines heißen Models im Schneeanzug posten, aber die google-Suche war recht ernüchternd!)

Nachdem ich wie ein Lawinenhund den eigentlichen Burger von der vitamin-Invasion befreit hatte und mein gefühltes Eigengewicht an Grünzeug von der Fleischsemmel gepflückt hatte, konnte es endlich losgehen. Der Burger zeigte sein wahres Gesicht! mit einem Traumhaft rohen und brachialen Geschmack, ohne fettig oder tranig zu sein...einfach nur reinste Premium-burger-Ware!  

SO muss Fleisch schmecken...nicht anders! Medium rare bis zum Anschlag, saftig, fleischig, einfach lecker! Hier ist so gut wie keine Luft nach oben. Das brachiale Patty trägt den Burger auf seinen weit ausgestreckten Schwingen dem gleißenden Licht entgegen in höchste Burger-Sphären! Der köstliche Käse war nur der finale Pinselstrich für den Regenbogen dieses Burger-Picassos!

Bei diesem Burger spielte das Bun spielt die perfekte Rolle als Point-Guard: es ist lecker aber unauffällig, verwaltet den Geschmack mehr als in an sich zu Reißen und spielt lieber dem Fleisch die Bälle zu. Allerdings gab die Semmel dann ab der knappen Hälfte den Geist auf...Hand auf`s Herz: ich kann es ihr nicht verdenken, denn das Fleisch war wie ein wütender Ansturm spartanischer Krieger (ja, die Variante mit den Sixpacks)...hier geht irgendwann selbst das tapferste Gebäck in die Knie, seine Rolle hat es trotzdem mit Würde erfüllt!



Was die Soßen angeht hat man es hier außer den Standards mit einem "Senf-Gurke-Chutney" zu tun...für mich war das allerdings astreines "Relish", auch als "Gurkenpampf" bekannt in Kennerkreisen...und der absolute Curveball in Sachen Burger- und Sandwichsoßen. Man weiß nie so ganz wie es in Effekt tritt! Hier trifft die schleimartige, grüne Substanz aber voll in`s Schwarze und gibt dem Burger einen guten Kick. Mayo und Ketchup sind eh treffsicher dosiert und bedürfen keinerlei Bearbeitung (was auch gar nicht möglich wäre).

Während ich also vor mich hin spachtelte wurde von Bissen zu Bissen meine Atmung immer schwerer, ein leichtes Kribbeln in den Händen machte sich breit...und ich hatte einen kleinen Burgasmus! Fabelhaft Hamburgerei, ganz fabelhaft!



Normalerweise bringt mich ja nichts außer der "Hurt" Musik-Clip von Johnny Cash zum Weinen (http://www.clipfish.de/musikvideos/video/2975829/johnny-cash-hurt/), aber am Ende dieses Husarenrittes der Hamburgerei kullerten mir schon ein paar Freudentränchen über die Wangen!

Es hat sich also ein waschechter Münchner Dreikampf entwickelt, die Handschuhe sind runter, alle Kontrahenten im Ring. Einer der "großen Jungs" steht noch aus...der wird dann nächste Woche zum Titelkampf in den Ring steigen! Es bleibt spannend in der Isarstadt!

Was die Hamburgerei angeht, kann ich sie uneingeschränkt empfehlen! Diesem Burger kann ich, muss ich und WERDE ich einen brutal hohen Score geben:


Fazit: 9/10 Punkte

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