"Taste My Burger?! Wat`n ditte?" werden jetzt
sicherlich einige von euch fragen. Nun, der Laden ist einer der "neuen
Burgerwelle", die München zu überrollen scheint...und sucht seinen Platz
in dem immer undurchschaubarer werdenden Dickicht an Patties und Buns, die sich
in 089 tummeln!
Lokalisiiert eigentlich in "meiner Hood"
Maxvorstadt (auf dem Weg dahin musste ich leider ein trauriges "Quo
Vadis" M-Hood konstatieren, so viele Pseudointellektuelle und grausam-Geliftete
Mumien, wie mir auf dem Königsplatz entgegen spazierten), aber befindet sich
eigentlich schon im sogenannten Münchner "Bumsviertel" Dunstkreis
rund um den Bahnhof...wo sich Stripschuppen und Geldwäscheläden die Klinke in
die Hand geben.
Der Laden, der den Burger beheimatet, sieht dementsprechend
auch so aus als hätten zwielichtige Araber erst vor kurzem die Spielautomaten
rausgeräumt um für die Tische Platz zu machen...Ich habe mich trotz (oder
gerade wegen) geringem Betrieb und spartanischen Ambiente recht wohl gefühlt!
Hinter der Theke stand der Chef, Inhaber und Koch persönlich
und begrüßte mich herzlich. Die Bestellung war sehr simpel: Cheeseburger...and
no bullshit! Bei meiner Frage nach "medium rare" musste mich Senor
Burger gleich abwürgen...er wisse schon, wie sein Burger am Besten schmecke und
ich solle ihm vertrauen! Also jede Menge confidence in das eigene Produkt!
Verständlich, denn immerhin hat der Mann laut Karte angeblich 4 Jahre an seinem
perfekten Burger Rezept gefeilt…..aber hat diese ausgedehnte Zeit im Fleischlabor
wirklich etwas gebracht?
Der persönlich servierte Burger wirkt auf den ersten Blick
eher harmlos: nichts, was in direkt von der Masse des Fleischsemmel-Mainstreams
abheben würde! Bis auf seine relativ kleine Größe...die bei Burgern leider
zählt liebe Männer! Was geben die ersten Bisschen über den Burger Preis?
Die Semmel ist in höchstem Maße unspektakulär zwar relativ
solide und nicht im knallroten "Katastrophenbereich", aber nicht so
gut um den Burger in höhere Sphären zu schrauben, vor allem weil sie für meine
Préference ein bisschen arg knusprig gebacken ist!
Der Käse ist ebenso sehr dezent gehalten...auffällig unauffällig
würde ich mal sagen! Hier ist man völligst auf Nummer sicher gegangen
Hauptkritikpunkt wie immer: das Fleisch! Es ist zwar
durchgebraten aber durch seine einzigartige Konsistenz trotzdem relativ weich
und saftig. Denn: Der Pattie schmeckt irgendwie sandig, zerfällt fast im Mund
und zergeht auf der Zunge. Was sich jetzt sehr lecker anhört ist sicher nicht
ohne einen gewissen Charme, kann aber nicht mit einem zünftigen
Hausmannsburger, dem das Wasser aus den Poren trieft konkurrieren!
Das Fleisch kommt
hier fast etwas verschämt und verstohlen daher. Aber das Fleisch muss bei einem
Burger wie der Frontmann einer 80er Jahre Glamrock Band sein: Vorlaut, schrill,
auffällig...immer im Vordergrund! Immer Aufmerksamkeit ziehen! Das gelingt
diesem Stück Beef leider nicht...einzig seine einmalige Gewürzmischung, die
etwas an Fleischküchle (das sind "Pflanzerl" ihr bayerischen Heiden!)
erinnert, aber den Burger nicht wirklich besser macht. Summa summarum ein
"okay" Fleisch, das im Mittelfeld spielt...aber: Wenn sich ein
Was bietet der Burger sonst? Viel frisches knackiges Gemüse
in Form von Eisberg Salat, Zwiebeln, Tomate, Gurke... das schmeckt alles sehr
frisch, wirkt aber irgendwie nicht zu 100% auf den Burger abgestimmt sondern
nach reiner Qualität ausgewählt...in meinen Augen nicht ganz die richtige
Marschrichtung, aber an sich schon lecker...wenngleich dieser geballte
Frontalangriff an Frische etwas den wesentlichen Geschmack des Burgers
übertüncht und dem tapferen Geschmacksträger Fett etwas den Wind aus den Segeln
nimmt...was auch als "Subway" Effekt bekannt ist!
Dazu gibt es eine "klassische" Burgersauce, die an
eine Cocktailsauce erinnert aber relativ blass bleibt... hier musste (und
durfte) mit Mayo und Ketchup nachgeholfen werden nachgeholfen werden!
Was ist also das Fazit zu Taste My Burger? Der Cheffe hier
versucht krampfhaft alles richtig zu machen...scheitert dabei aber irgendwie an
seiner eigenen Angst jaaaa nichts falsch zu machen. Hier gibt es kein Wagnis,
das einen aufhorchen lässt.
Der Burger ist so schüchtern wie ein pickeliger Teenager,
der in der Tanzschule zum ersten mal ein Mädchen zum Foxtrott auffordern soll!
So bleibt einem leider nur festzuhalten, dass "Taste My Burger" genau
wie ein Hugh Grant Film ist... er bringt kurzzeitig Spaß und das Geld war zwar
nicht zum Fenster rausgeschmissen, aber man hat ihn auch sehr schnell wieder
vergessen, und wird sicher nicht seinen Freunden davon erzählen!
Alles in allem irgendwie schon okay das Ganze...aber niemand
der irgendwelche Listen auf den Kopf stellt oder gar die Platzhirsche des
Genres in irgendeiner Weise in Gefahr bringen könnte...hoffentlich wird der
Burger auf dem Schulhof nicht zu viel rumgeschubst! Mein trauriger Tipp: wenn
ihr den Burger probieren wollt, beeilt euch! Er wird es nicht allzu lange
machen...
Fazit: 5,5 / 10 Punkten
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