Ruff`s Burger…nie gehört? Hatte ich auch nicht! Dabei
quetscht sich der Laden mitten in die Occamstraße, die wiederum ihres Zeichens
direkt an der Münchner Freiheit verläuft und von durchaus bekannten
jugendlichen „Hangouts“ (sagen das junge Leute?) wie Barschwein, Schluckauf
oder der (neuen) Schwabinger Sieben umrahmt wird. Perfekt also um
partyhungriges Volk nach einem Meter Erdbeerlimes im Tanzcafe Albatross mit
einem schmackhaften Burger „abzufettigen“. Eines vorweg: Es wäre eine
Verschwendung der Burger!
Ein kurzer geschichtlicher Abriss: der Besitzer des Ladens
-nennen wir ihn der Einfachheit halber Hans- ist schon etwas länger im
Geschäft….und hatte vorher einen fahrbaren Burgerimbiss vor dem sich schon
meterlange Schlangen bildeten. Frau und Kind haben Hans dazu getrieben doch
langsam sesshaft zu werden und nicht mehr den harten und gefährlichen
Burgerverkäufer-Lifestyle auf der Straße durchzuprügeln, wo jeder Tag dein
letzter sein kann. Nun gibt es also in einem Miniladen Burger auf die
Kralle…sitzen kann man mit Glück auch, allerdings nur auf barähnlichen
Hockern…macht nichts!
Der Chef bedient hier selbst und nahm meine „medium rare“
Bestellung mit einem anerkennenden Nicken hin…ein gutes Zeichen! Auch das direkt
danebenstehen Burgerpersonal machte keine Faxen in Sachen rosa Fleisch und
wusste schon in geschulter Manier, wonach mir der Gaumen lechzte. Rein
äußerlich machen die Burger schon einmal einen hervorragenden Eindruck: Prall,
fleischig, fettig…so wie der Baba es halt mag!
Ruff bevorzugt die „Zero Custom“ Variante und vertraut ganz
auf sein eigenes Rezept: Neben den üblichen Salat, Gurken, Zwiebeln gibt es
hier eine Combo aus hauseigener Soße und Ketchup. Nun aber zum Essen meines
doppelten Cheeseburger:
Denn hier zieht Ruff zieht ganz schön vom sprichwörtlichen
Leder: Hier wuchern die Burger mit ihren Pfunden, ähnlich wie eine
übergewichtige Stripperin an einem schlecht besuchten Wochentag…und genauso
können sie das kleine aber auserwählte Publikum zu Begeisterungsstürmen
hinreißen!
Jeder Bissen war mir ein inneres Wellenbad…und obwohl mein
Körper wegen der geballten fett und Fleischmassen bereits um Gnade winselte…ich
hätte problemlos noch weiter essen können!
Bereits nach kurzer Zeit waren meine Hände so mit Saft und
Fett überströmt, dass man meinen könnte ich hätte versucht ein Bündel Bratspeck
minutenlang mit bloßen Händen zu erwürgen…ich glaube mir lief sogar eine kleine
Träne der Freude über die Wange!
Das Fleisch bei Ruff ist einfach nur hervorragend…von der
reinen Qualität über die Menge, Würze und wie es gebraten ist: der Kern des
Burgers, der Pattie wird hier gekonnt und mit einer Menge Idealismus zubereitet
und ist von aller erster Güte. Ein weiterer Pluspunkt: Das Bun. Denn Hans bäckt
hier jeden morgen selber die Semmeln…was für ein Geniestreich! Welche Hingabe
zum Handwerk! Entsprechend gelungen sind die Brötchen dann auch, bissfest und
mit gutem Geschmack ohne abzulenken. Dabei halten sie den triefenden Wellen des
Fleisches und der Saucen nahezu problemlos stand.
Sowohl Gemüse als auch Käse geben sich keine Blöße: alles
ist einwandfreie Ware und mit Bedacht gewählt um das Burgererlebnis nicht
unnötig zu schmälern! Der Burger schmeckt eher fleischig und fettig als
wirklich „frisch“, aber wer das nicht mag ist auf dem falschen Blog und sollte
sich bei McDonald`s die albernen Diät-Puten-Wraps von Heidi Klum auf den Teller
ballern lassen.
Der einzige Kritikpunkt an Ruff: die Soßenmischung…meiner
Meinung nach war einfach zu viel Ketchup auf dem Burger. Ketchupgeschmack kann
sehr intensiv sein und den Rest des Aromas überwalzen…gerade weil die
hauseigene Sauce wirklich erfrischend anders und würzig lecker ist sehr schade!
Auf meine Nachfrage meinte der Chef er gebe die Saucen von Haus aus auf dem
Burger um sie nicht durch ungeschulte „Eigenanwendung“ der Leute zu
entwerten….ein durchaus valider Punkt! Aber für Kenner wie euch und mich
natürlich schade, denn so könnte man den Burger wahrlich perfektionieren!
Allerdings bin ich mir sicher, dass durch einen kleinen
Hinweis bei der Bestellung auch dieser Wermutstropfen auszumerzen wäre! Ich
habe mich übrigens noch gute 10 Minuten hingebungsvoll mit Hans über Burger
unterhalten, nachdem ich mein Expemplar verzehrt hatte…der Mann hat seine
Hausaufgaben gemacht und liebt das Biz! Zudem ist er ein echter Sympathieträger
und mit diesen Waffen in der Hinterhand würde ich ihm den Erfolg gönnen!
Fazit: Ruff ist gekommen um zu bleiben…und zu siegen! Und
genau das tut er: mit seinem tollen Konzept, seiner Leidenschaft und der nahezu
makellosen Ausführen will er nicht nur mit den großen Jungs spielen…er ist
einer der großen Jungs und harte Konkurrenz für die Münchner Führungsposition
in Sachen Burgern! Wenn Know-How auf diese Art von kulinarischem Herzblut
treffen, werden gute Dinge geschehen! Ruff`s Burger ist ein Meister seines
Faches und für jeden Münchner Burger-Liebhaber eine DER Anlaufsstellen:
Hingehen! Nuff said!
Fazit:
9/10
Album des Eintrags: die neue Scheibe von Volbeat...gar nicht mal schlecht!
Das Foto hat wieder mal jemand gemacht, der im Gegensatz zu mir eine gute Kamera hat!
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