Dienstag, 28. Mai 2013

Special: Clash of the Titans




Schoko gegen Vanille, Imperium gegen Rebellenallianz, Rocky gegen diesen genmutierten Russen…die großen Kämpfe unserer Generation! Ob gigantische Schlachten oder Mano-y-Mano…hier geht es um gut gegen böse, schwarz gegen weiß…Ausgang ungewisse! Dem Sieger winken zeitloser Ruhm und schöne Frauen, dem Verliere nur die Schmach und der schale Geschmack der Niederlage für den Rest seiner lächerlich gewordenen Existenz. Doch alle diese Duelle werden von einem überschattet…dem „grand daddy of them all“, dem Jahrhundertkampf im Supersfettgewicht, dem Superbowl des Fastfood:

McDonald`s gegen Burger King!

Und plötzlich: Stille. Der Saal ist wie tot. Will der das wirklich machen? Will er sich so weit aus dem Fenster lehnen? Es wäre wie einen Panzer über einen halbgefrorenen Frühjahrsweiher zu fahren und zu hoffen, dass „es schon gutegehen“ wird. Diese Aufgabe ist zu groß! Für Shakespeare, für Jesus…sogar für mich! …werden die Kritiker sagen. Ich sage: ich probiere es trotzdem...Impossible is nothing. Und es werden keine kleinen Brötchen mehr gebacken :) Und kann man einen wirklich einen Burger-Blog machen, ohne diese Thematik einmal anzusprechen?

Fakt ist: ich KANN dieses Special gar nicht schreiben OHNE zu polarisieren. Viele werden mir zustimmen, viele werden mich als digitalen Idioten (oder schlimmer) beschimpfen…aber so muss es sein! Essen ist Leidenschaft, und da kommen manchmal Emotionen in`s Spiel, die nicht persönlich gemeint sind J Ich plane nicht, den 3. Weltkrieg anzuzetteln, aber ein gestandener „Shitstorm“ sollte schon drin sein! In diesem Sinne: lasst uns beginnen und in die tiefen der menschlichen Seele steigen…McDonald`s vs Burger King, here we go!

Natürlich müssen wir für so ein Special die Spielregeln leicht ändern! Wo sonst NUR der Geschmack der Cheeseburger zählt, gilt bei diesem Duell ALLES. Vom Fleisch auf dem Whopper bis zur Panade der Nuggets. Vom (schiefen) Lächeln der Verkäuferin, bis zur ordnungsgemäßen Auslage der Strohalme! (und deren farbliche Anordnung). Okay, vielleicht zählt nicht alles...aber alles was zählt, zählt! Macht Sinn? Meine ich auch...Es läuft ein wenig wie beim Boxen: Es gibt Runden a.k.a. relevante Kategorien. Pro Kategorie ein Punkt, winner takes it all. K.O. ist in diesem Falle ausgeschlossen :) jetzt aber los hier mal!

Personal/Service:

Hier habe ich mir lange Gedanken gemacht...gibt es Unterschiede im Personalwesen der beiden Großbetriebe? Nicht viele, außer dass die armen BK-Sklaven schon einmal bei Undercover Boss auf die Tränendrüse drücken durften, um ihrem Obermacker Pauschalreisen aus den Rippen zu leiern! Ansonsten kommt das "geschulte Fachpersonal" in so ziemlich jeder Filiale der Schuppen gleichermaßen inkompetent und der deutschen Sprache nicht mächtig daher. Die Lustlosigkeit, mit der diese armen Menschen nicht gerade hinter dem Berg halten tut ihr übriges. Eine Randnotiz: Ich habe mich bei beiden Ketten schon einmal schriftlich über kleine und große Ärgernisse beschwert und jedes Mal Gratis-Gutscheine bekommen (unbedingt mal probieren! :)) Plus: McDonald`s hat sich scheinbar nach Jahren sogar meiner damaligen "Der neue McChicken ist Kacke!" Hatemail angenommen und ihn zurück gebracht...brav! :) Dennoch:

UNENTSCHIEDEN!

Getränke:

Okay, sollte ich diesen Punkt überhaupt aufnehmen? Ich habe es nur der Vollständigkeit-halber getan. Aber wer auch immer mir erzählt, dass der Sirup für die Getränke der beiden Läden nicht aus ein um demselben Brauwerk tief in der ukrainischen Einöde läuft hat leider einen an der Waffel! Hier gibt es keinerlei Unterschiede, außer dass man je nach Verkäufer mal einen Deckel bekommt oder nicht. Ein Miniplus für Burger King: Manche Restaurant bieten hier "Refills" an...rechtfertigt das einen Punkt? Njet Genosse! :)

UNENTSCHIEDEN

Pommes

Jetzt wird es haarig! Obwohl "nur" Beilage sind die Pommes wohl einer der am härtesten umkämpfte Punkt dieses Matches. Grund: Hier im speziellen hat wirklich JEDER eine Meinung. Und jeder der sagt "die schmecken doch eh gleich" war entweder noch nie bei McDonald`s und Co. oder hat seine Geschmacksnerven als Kleinkind beim spielen mit dem Chemiebaukasten verloren! Es gibt ganz KLARE Unterschiede! Für mich kurz zusammengefasst: die Burger King Pommes sind etwas krosser und knackiger...das heißt mehr "Crunch" beim Biss. Außerdem sind sie scheinbar auch ohne nachsalzen etwas würziger geraten. McDonald`s hat dagegen eher lange, aber oft traurig schlabbrige Fritten im Angebot. Die sind beileibe nicht schlecht...aber es fehlt ihnen das gewisse je ne sais pas wie ich finde! Ich vermute irgendwie auch eine andere Fettrezeptur, da bei "Mäci" die Fritten wesentlich öfter noch einen fettigen Glanzfilm haben, während sie bei BK eher "paniert" daherkommen. Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich gibt es in Sachen goldene Fettstangen einen absolut klaren Sieger: und der heißt Burger King! PS: An Mayo und Ketchup kann ich keine so gravierenden Unterschiede erkennen, dass sie das Ergebnis nachhaltig beeinflussen werden!

PUNKT: Burger King

Kleine Burger

"Kleine Burger"...was ist das? Grob gesagt: alles unter 2 Euro und was nicht im Menü ist! Genauer gesagt sind das bei beiden seit jeher Cheeseburger und Hamburger. Mcdonald`s hat derzeit den Chickenburger, den McDouble und den Chicken TS in der zusätzlichen Hinterhand (so wie wechselnde Aktionen). Burger King hat ledilich noch den Chicken Nugget Burger und großzügig gerechnet Whopper TS auf der Pfanne. Eines vorweg: auch hier gibt es einen klaren Sieger...und der hat zwei goldene Bögen! Denn schockierenderweise sind die kleinen Burger die große Schwäche des sonst so stattlichen Zuchtbullen Burger King. Wie das "berühmte" Glaskinn eines Schwergewichtsboxers sieht ihre Burgermajestät auf diesem Sektor absolut kein Land! Wieso gerade Hamburger und Cheeseburger beim King so trocken und unausgegoren schmecken können ist mir ein Rätsel. McDonald`s dagegen hat mit ihrem "Cheesi" die wohl wichtigste Waffe der Burgerwelt in der Hinterhand. Das ist ein Kettenburger, wie ihn das Volk will: Billig, schnell, saftig, lecker, guter Käse...hier stimmt es einfach! Welch brillianter Schachzug den McDouble für den etwas üppigeren Hunger als "großer Bruder" zum kleinen Preis dazu zu stellen. Allein damit würde McDonald`s schon diese Runde für sich entscheiden, der Rest ist nur noch Formsache und die gezielte Zerstörung der Konkurrenz auf diesem Sektor: Während Burger King auf die alberen Idee kam echte Nuggets auf ihre Chickenburger zu legen, hat Mc mit ihren beiden Broiler-Semmeln zwei unterschiedliche aber leckere Varianten auf der Karte, mit denen man jederzeit glücklich wird und welche die Burger King Version (wenngleich sie geschmacklich nicht verkehrt ist) absolut obsolet machen! Daher...

PUNKT: McDonald`s

Große Burger

Okay, hier ist sie also: die Königsklasse! Große Burger sind das Aushängeschild der beiden Franchises. Hier es um die sprichwörtliche Wurst. Aber wer macht denn nun was besser? Schwierig, schwierig vor allem bei der großen Fülle an Burgern! Lasst es mich deswegen kurz und prägnant herunterbrechen und einen Sieger ermitteln in dieser halsbrecherisch schwierigen Disziplin. Burger King "grillt", das heißt sie verwenden eine andere Brat-Technik. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Fleisch schmeckt mir hier einen guten Ticken besser! Der Rest ist natürlich stark von Burgern abhängig. Wenn man die Entwicklung der beiden Läden anschaut, hat es Burger King spätestens seit seiner "Mancademy" mit möglichst großen, fettigen Burgern mit BBQ, Zwiebeln und Trara eindeutig auf uns Testosteron-gesteuerten Fressmaschinen abgesehen. Und: Burger Kings Klassenprimus -meiner Meinung nach der Big King (XXL) und nicht der Whopper - überthront alle anderen Burger. Auch Whopper und Angebotsburger können sich sehr gut sehen lassen und sind jedesmal eine geschmackliche Bank an durchzechten Nächten...satt wird man garantiert!

Aber jetzt kommt das große ABER: was kommt dahinter? Nicht besonders viel um ehrlich zu sein! Die Chickenfront ist ein Totalausfall und auch der Rest spielt in der Mittelklasse...was macht Konkurrent Mickey D`s? In vergangenen Jahren wollte man mit Heidi Klum, Wraps und "superleckeren Fitness-salaten" eher die weibliche oder zumindest figurbewusste Kundschaft locken...dass das bei einem Fastfood-Restaurant, wo man gezielt das schlechte Gewissen über Bord wirft nicht die beste Strategie war, ist ihnen zum Glück mittlerweile klar geworden. Deswegen besinnt man sich auf die Klassiker: Das Flagschiff natürlich der Big Mac. Im Vergleich zur Konkurrenz fast schon lächerlich klein, ist er mit seinem einzigartigen Geschmack doch ein absoluter Publikumsliebling, und auch bei mir ganz oben auf der Liste! Und auch in der zweiten Reihe lässt sich Mäggi nicht Lumpen: Mit Royal (TS), McChicken, dem legendären McRib (dem sogar eine Simpsons Folge gewidmet wurde!)  und (wer`s mag?!) Fishmäc hat meine eine solide Bank mit vielen echt leckeren und abwechslungsreichen Burgern für jede Tagesstimmung und schlichtweg mehr tiefe in der Hinterhand als der royale Gegenspieler! Mit dem Big Tasty kontert man auch an der Größenfront, wobei dessen Geschmack nicht unbedingt meinen Nerv trifft.

Was ziehen wir also für ein Fazit? Während McDonald`s eher die gaußsche Glocke mit vielen unterschiedlichen Semmelvarianten vedient, kann Burger King mit einsamen Highlights pumpen. Für mich heißt das hachdünn: Sieger heißt McDonald`s! Unglaublich aber wahr! Denn: Zu den beiden Läden geht man doch mal öfter...und bei Mäc kann ich mich einfach nach Lust und Laune austoben. Wenn ich keine Lust auf deftiges Beef habe...fühl ich mich bei BK ein bisschen verloren! Ich weiß dieser Punkt wird die Gemüter erhitzen und gerade bei meinen männlichen Kollegen viele Rufe der "Nestbeschmutzung" auslösen...aber ich stehe dazu. Deshalb:

PUNKT: McDonald`s

Rest of the Fest

Bleibt uns noch ein kurzer Abriss des ganzen Restes: Vom Eis über Apfeltaschen, Nuggets und Zwiebelringe...hier feuern beide Läden aus allen Rohren. Und ich nehme es vorweg: hier kann man keinen Sieger krönen! Beide Gimmick-Speisen haben ihren Charme. Während beispielsweise McDonald`s mit DEM teilbaren Snack überhaupt punktet, nämlich den Chicken McNuggets (und kommt mir nicht mit King Nuggets...die können mir nicht mal ein müdes Lächeln abringen) und den brillianten McFlurry als Nachspeise auf der Pfanne hat, kontert BK mit den sündhaft leckeren Eis-Brownies und hat Fingerfood Klassiker wie Onion-Rings und Chicken Wings in der Hinterhand...ihr seht: die Auswahl ist endlos! Manch einer mag sagen: Ja aber Mc hat doch viel bessere Salate! Worauf ich nur entgegnen kann: 1) Wo $"§"//?! cares und 2) warum liest du meinen Blog? :) Zusammenfassend also: hier schenken sich diese beiden Heavyweights absolut nichts, der Rest des Programms ist ein offener Schlagabtausch, wo persönliche Präferenz und Tagesstimmung entscheidet!

UNENTSCHIEDEN (ja, schon wieder :))


Das heißt nach meiner bescheidenen Rechnung 5:4 für das böse Imperium McDonald`s und damit der Titel des (bekanntesten) und tatsächlich besseren Fast-Food Restaurants! In diesem Sinne: Tapfere Leistung alle, die diesen mehrseitigen Text über fettiges Essen durchgehalten haben und: lasset den Hass und die Shitstorms beginnen! Ich kann es ertragen :) Vergesst aber dabei nie: Der Test ist wie alle anderen Kritiken streng subjektiv gehalten...ihr müsst nicht auf mich hören und könnt weiter in EUER Lieblingsrestaurant! :)

Is this the end, my only friend?!


Manche haben mich gefragt: "jetzt wo der beste Burger der Welt schon enthüllt wurde...gibt es deinen Blog weiter? Und macht der überhaupt Sinn?" Ich sage: JA und JA! Natürlich wird es weiter gehen mit dem Blog...nur weil man einmal Meister ist, bleibt man es nicht sein Leben lang! Von Ali bis Federer: jeder weiß...irgendwie ist deine Zeit vorbei und es kommt ein Kontrahent, der den Thron einnehmen wird. Ja, der Bird scheint momentan kaum bezwingbar...aber das heißt nicht, dass ich die Suche einstelle! Und euch daran teilhaben lasse :)


Und ganz nebenbei: Das Feld der Herausforderer war nie so groß! Gerade in München hat die Burgerwelle scheinbar ihren momentanen Höhepunkt, im akuten Zeitalter des Sonic-Burger-BOOM scheint jede Woche ein anderer "junger Wilder" aufzutauchen, der ein bisschen mit den Big Boys raufen will. Mich erreichen jede Woche Mails von euch mit den neuesten Burger Tipps aus dem Umland. Sogar ein Artikel, der von der absoluten Fleisch-Mania in der Isarstadt schwärmt wurde mit von Meister Tobi geschickt. Und ich sage zustimmend: Das 089 Gebiet (und der Rest des Globus) ist noch lange nicht abgegrast und hat eine visionäre Eisen im Feuer! Stay tuned Freunde...es geht weiter, immer weiter!

Montag, 20. Mai 2013

One burger to rule them all - "The Bird" (Berlin)




Hier ist er nun also…der Meisterburger, der King of the Hill, der Granddaddy of ´em all. Zwei Worte, die jedem Burger-Fanatiker ab jetzt wohlig warme Gefühle in Herz- und Magengegend bescheren sollte: The Bird. Dieser Burger wird die Reihenfolge eurer „die besten Nebensachen der Welt“ Liste heftig durcheinanderwirbeln! Und ich bin mir sicher bei Burgerheads wie ich einer bin wird er einen harten Kampf mit „Sex“ und „Party“ um die Spitzenposition eben dieser Liste ausfechten…habe ich einen Dachschaden? Ist mein Geist vernebelt von einem Zaubertrank aus Fleisch und Bratfett? Wie kann man solche lächerlichen Behauptungen aufstellen?! Freunde, lasst mich euch in den folgenden Zeilen in die Welt des Bird-Burgers entführen...und auch ihr werdet bald im Chor einstimmen: Halleluja! Er hatte Recht! Preiset den Vogel! Wer einmal im „The Bird“ war, wird die Welt der Burger mit anderen Augen sehen…it`s a promise!

Wie bin ich auf den Schuppen gekommen? Bei einem Kurztrip nach Berlin wollten meine Freunde und ich unbedingt die Lokalen Burgerschuppen auf ihre Tauglichkeit überprüfen…eine Internetrecherche hat ein paar Namen wie White Trash, das Burgeramt etc. ausgespuckt…Glücklichweise trafen wir kurz vor Speisezeit meinen Kumpel und geschätzen Burgerkollegen Chris. Als damaliger Wahlberliner natürlich mit dem entsprechenden Fachwissen ausgestattet, hatte er nur ein Wort für uns in Sachen Burger: „Bird“. Wie Recht er behalten sollte!

Der Laden platzt im Übrigen sogar unter der Woche aus allen Nähten…die Hauptstädter wissen also, welche Perle sich in ihrer Mitte befindet! Von den Bedinungen bis zur Karte ist das Bird (typisch berlinerisch?) ein wenig frech, ironisch und selbstgefällig. Hier stehen an jeder Ecke große Küchenrollen (die auch dringend notwendig sind!) und man wird schon auf der Karte darauf hingewiesen, doch kein Spießer zu sein und seinen Burger doch gefälligst mit bloßen Händen zu essen…es sind ja genug Zewas vorhanden!

Ich habe im Bird bisher zwei Burger gegessen: den „Ghetto Deluxe“ (was dem Cheeseburger entspricht) und den „Birdhouse“ (sozusagen dem „Big Mäc“ des Ladens, zusätzlich mit Bacon und Zwiebeln). Ich brauche keine einzelnen Bewertungen für die Muchachos, da beide sehr ähnlich sind und auf dem absolut gleichen Niveau spielen.

Ein Blick in die Küche wirkt für zartbesaitete Gemüter vielleicht eher unapptetlich: Schwitzende Engländer mit zerzausten Bärten in Feinripp-Hemden wirbeln hier Fleischstücke durch eine zugedampfte Küche, in der es aussieht als würde das Fett schon von den Wänden triefen. Das Zischen der Patties, die lodernden Flammen des Grills und das schiere Chaos hinter diesen Schwingtüren lässt einen zu einem von zwei Schlüssen kommen: Entweder ist das Tor zur Burger-Hölle genau hier und verschlingt alles, was ihm zu nahe kommt…oder hier sind verrückte Genies am Werk, die in ihrer schrulligen aber meisterhaften Art zwar nicht nach den Regeln spielen, aber trotzdem einen genauen Plan haben…zum Glück ist letzteres der Fall!

Ein ungeheurer Pluspunkt: Wo in anderen Läden bei der „medium rare“ Bestellung erstmal die Augen verdreht werden und kleine Mädchen mit Zöpfchen erstmal „in der Küche nachfragen“ müssen ist medium rare (also zartrosa) im „The Bird“ der STANDART. Hier fragt die Bedienung extra nach, ob man denn sicher sei es nicht wenigstens einmal medium rare („MR“ für die Kenner unter euch) probieren zu wollen…unglaublich! Und ganz ehrlich: mein Besuch hier war der Auslöser überhaupt erst meine Burger nur noch so essen zu wollen! Denn ich bin der festen Überzeugung: Gott wollte, dass sein bestes Gericht auf Erden genau so gegessen werden muss!

Als die Burger dann endlich kamen erst einmal komische Blicke meinerseits: Viel Fleisch ja, aber extrem komische Brötchen! Irgendwie ganz klein und gar nicht so fluffig wie sonst! Merkwürdig… Zudem war ich mit dem „max custumization“ Variante noch nicht ganz vertraut…Gurke, Tomate, Zwiebeln und co…hier liegt alles einzeln auf dem Teller. Der Burger ist sozusagen komplett jungfräulich und kann genau nach DEINEN Vorstellungen bearbeitet werden. Ketchup, Mayo, Senf gibt es auch an allen Ecken und Enden…wer also weiß, was er will ist gleich im Vorteil!

Als ich dann den ersten Bissen in vor Fett triefenden Burger tat (die Karte wirbt zu Recht mit „enough grease to kill a donkey“) war es auch schon um mich geschehen und mein Gaumen begann diese Musik zu spielen:

http://www.youtube.com/watch?v=Bylj_hZPv-8

…während sich Glückshormone in der Form kleiner Cheeseburger an meine Nervenstränge im Hirn andockten und mich in einen rauschartigen Burgerzustand verfielen ließen, den man schlecht mit Buchstaben auf Papier beschreiben kann, der aber ein tiefstes Gefühl der gleichzeitigen Euphorie und Genugtuung in jedem Burgerfanatiker auslöst. Vergessen sind da die von Fett und Soße triefenden Hände, der Lärm um einen herum…hier ist das Burger-Nirvana, dass seine goldenen Türen für einen müden Fleischwanderer öffnet!

Wie kann man den Burger also beschreiben?

Der Patty knackt die magische „Viertelpfünder“ Grenze mit spielender Leichtigkeit. Hier werden gewaltige Fleischklopse aufgetischt, die eher wie fleischgeschwordene Ziegelsteine als einfacher Burgerbelag daher kommen. Und das Fleisch? Ein Fleisch von solcher Herrlichkeit! Saftperlen treten aus den zartrosanenen Poren dieser scheinbar von Engelshänden durch den Fleischwolf gedrehten Himmelsbulette, von solchem Glanze wie die schimmernde Mähne eines Einhornes wenn sie in das Licht eines Regebnogens getaucht wird. Verzeiht meine ausschweifende Wortwahl, die Kernaussage wäre wohl: Dieses Fleisch ist einfach nur verdammt gut! Um genau zu sein, das Beste, dass ich je hatte…und damit natürlich ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg das Siegertreppchen hinauf.

Jede der anderen Zutaten ist mit Bedacht für die Bedürfnisse des Burgers ausgewählt…hier gibt es keine Abstriche! Alles frisch, alles lecker…Die Bird Burger stolpern auch nicht über kleine Details. Der Käse ist perfekt zerlaufen, und zieht wie es sich für vernünfitgen Schmelzkäse gehört meterlange Fäden vom Mund zum Burger, wie das Netz einer holländischen Käsespinne.

Und dieses komsiche Brötchen? Das eher aussieht wie ein trockener Toast-Muffin statt ein ordentlicher Bun? Genau diese Semmel ist der zweite Geniestreich des Ladens. Statt viel Luft und wenig Geschmack gibt es hier ein Minibrötchen auf Steroiden dass, ähnlich wie 80er Jahre Wrestler mit Napoleon-Komplex, seine fehlende Größe mit ordentlich Bumms wegmachen will. Bissfest, kräftig, kernig…und mit einem interessanten aber nicht das Fleisch und den Rest des Burgers unterdrückenden Geschmack, spielt das Bird-Brötchen seine Wingman-Rolle für den Star des Burgers in perfekter Manier, und liefert so als Denker im Mittelfeld die perfekten Vorlagen für den ultimativen Fleischgenuss. Das Bun ist der beste Sidekick seid „K.I.T.T.“ aus Knight Rider und lässt das Fleisch und den Käse in hellstem Glanze erstrahlen!

15 Minuten später hatte das Geschmacksfeuerwerk sein Ende gefunden…meineOrgane waren vor lauter Fleisch, Saft und Fett kurz vor dem Versagen, aber mein Körpfer meldete Befriedigungsstufe 10….und vor da an wussten Peggy und ich: das ist nicht das Ende, sondern der Anfang einer Reise. Hier wurde soeben Burgergeschichte geschrieben…und wir bereisen die Welt um einen würdigen Herausforderer zu finden!

Bisher bleibt der Bird Burger allerdings der Tyrannosaurs Rex der Grillsemmeln.Ich habe Burger von München bis Berlin und von London nach New York gegessen…selbst im Mutterland (der MutterSTADT) des Burgers konnte ich keinen Burger essen, der The Bird das Wasser reichen konnte! Viele waren sehr nahe dran, aber keiner hatte das gewisse „je ne sais pas“, dass dieser Laden versprüht. Dass es ein Haufen britischer Insulaner ist, der den Amerikanern die Spitzenposition im Wettstreit um den Jahrhundertburger knapp vor der Nase wegschnappen…wer hätte es für möglich gehalten! Mit Sicherheit die bitterste Niederlage der Vereinigten Staaten seit dem Vietnamkrieg.

Ohne „The Bird“ hätten Peggy und ich nie unsere Liste erstellt. Ohne „The Bird“ gäbe es diesen Blog nicht…Ich werde weiter, nach den besten Burgern der Welt suchen, aber ob jemand den Vogel schlagen kann…ich weiß es noch nicht! Dreimal habe ich hier gegessen, dreimal hat „The Bird“ einfach nur abgeliefert wie Hölle und seine Spitzenposition brutal untermauert…Zufallstreffer ausgeschlossen! Wenn ihr also in Berlin seid und nur Zeit habt eine EINZIGE Sache zu tun…es müsste ein Besuch im The Bird sein!

Fazit:

Fucking 10/10 Punkte und der vorläufige Titel des „besten Burgers“

PS: Mittlerweile gibt es eine Filiale davon auch in Hamburg!

Freitag, 17. Mai 2013

Challenge accepted! ...Marty sucht den Superburger



Ihr seid Meister am Grill? Your Burger is better than my Burger? Ihr scheut keinen Kampf Pattiy gegen Patty? Beweist es! Weil es bereits zwei vage Anfragen in diese Richtung gegeben hat, rufe ich diese Herausforderung nun offiziell aus: Wenn IHR glaubt, dass kein Restaurant, sondern eben IHR selbst die besten Burger der Welt macht…dann zeigt mir euer können! ! Ich will eure selfmade-Burger mit selbst sehen, spüren und schmecken!

Bringt eure Burger auf den Blog und lasst sie von mir bewerten. Einzige Voraussetzung: Ihr müsst in einem erreichbaren Ort wohnen und mich dann mindestens einmal eure Burger-Kreation verzehren lassen. Ob Candlelight Dinner oder große Party mit Bier und Stripperinnen…mir egalDanach geht`s ab in die Bewertungsphase J

Aber seid gewarnt meine lieben Hobby-Brater: auch wenn ich euch kenne und liebe…für eure Burger werde ich keine Gnade zeigen, meine journalistische Integrität muss zu jeder Zeit gewahrt bleiben, das heißt ich bewerte rein objektiv euer Kunstwerk aus Semmel und Fleisch…Hübsche Deko oder ein fesches Outfit eurerseits lassen mich kalt…ich will Beef sehen! J Natürlich freue ich mich darauf, auch mit euch fleißig über eure Rezpte, Burgererfahrungen etc. zu philisophieren…ein unglaublich beides Spektrum!

Und: sollte euer Burger tatsächlich so lecker sein, wie ihr es versprecht winken euch natürlich eine gnadenlos gute Bewertung und im Zuge dessen der kurze aber heftige Ruhm des Internets, der euch für wenige Tage mächtig Endorphine des Stolzes durch die Adern jagt! …klingt doch gut, oder?

Also: wenn ihr sagt „YES, I can!“…schreibt mich an, ruft mich an, spürt mich über die gängigen Wege auf, dann besprechen wir alles weitere! Ich freu mich auf die leckersten Burger des Landes…handmade! 

Dienstag, 14. Mai 2013

Ruff Ryder - Ruff`s Burger (München)



Ruff`s Burger…nie gehört? Hatte ich auch nicht! Dabei quetscht sich der Laden mitten in die Occamstraße, die wiederum ihres Zeichens direkt an der Münchner Freiheit verläuft und von durchaus bekannten jugendlichen „Hangouts“ (sagen das junge Leute?) wie Barschwein, Schluckauf oder der (neuen) Schwabinger Sieben umrahmt wird. Perfekt also um partyhungriges Volk nach einem Meter Erdbeerlimes im Tanzcafe Albatross mit einem schmackhaften Burger „abzufettigen“. Eines vorweg: Es wäre eine Verschwendung der Burger!

Ein kurzer geschichtlicher Abriss: der Besitzer des Ladens -nennen wir ihn der Einfachheit halber Hans- ist schon etwas länger im Geschäft….und hatte vorher einen fahrbaren Burgerimbiss vor dem sich schon meterlange Schlangen bildeten. Frau und Kind haben Hans dazu getrieben doch langsam sesshaft zu werden und nicht mehr den harten und gefährlichen Burgerverkäufer-Lifestyle auf der Straße durchzuprügeln, wo jeder Tag dein letzter sein kann. Nun gibt es also in einem Miniladen Burger auf die Kralle…sitzen kann man mit Glück auch, allerdings nur auf barähnlichen Hockern…macht nichts!

Der Chef bedient hier selbst und nahm meine „medium rare“ Bestellung mit einem anerkennenden Nicken hin…ein gutes Zeichen! Auch das direkt danebenstehen Burgerpersonal machte keine Faxen in Sachen rosa Fleisch und wusste schon in geschulter Manier, wonach mir der Gaumen lechzte. Rein äußerlich machen die Burger schon einmal einen hervorragenden Eindruck: Prall, fleischig, fettig…so wie der Baba es halt mag!

Ruff bevorzugt die „Zero Custom“ Variante und vertraut ganz auf sein eigenes Rezept: Neben den üblichen Salat, Gurken, Zwiebeln gibt es hier eine Combo aus hauseigener Soße und Ketchup. Nun aber zum Essen meines doppelten Cheeseburger:

Denn hier zieht Ruff zieht ganz schön vom sprichwörtlichen Leder: Hier wuchern die Burger mit ihren Pfunden, ähnlich wie eine übergewichtige Stripperin an einem schlecht besuchten Wochentag…und genauso können sie das kleine aber auserwählte Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen!

Jeder Bissen war mir ein inneres Wellenbad…und obwohl mein Körper wegen der geballten fett und Fleischmassen bereits um Gnade winselte…ich hätte problemlos noch weiter essen können!

Bereits nach kurzer Zeit waren meine Hände so mit Saft und Fett überströmt, dass man meinen könnte ich hätte versucht ein Bündel Bratspeck minutenlang mit bloßen Händen zu erwürgen…ich glaube mir lief sogar eine kleine Träne der Freude über die Wange!

Das Fleisch bei Ruff ist einfach nur hervorragend…von der reinen Qualität über die Menge, Würze und wie es gebraten ist: der Kern des Burgers, der Pattie wird hier gekonnt und mit einer Menge Idealismus zubereitet und ist von aller erster Güte. Ein weiterer Pluspunkt: Das Bun. Denn Hans bäckt hier jeden morgen selber die Semmeln…was für ein Geniestreich! Welche Hingabe zum Handwerk! Entsprechend gelungen sind die Brötchen dann auch, bissfest und mit gutem Geschmack ohne abzulenken. Dabei halten sie den triefenden Wellen des Fleisches und der Saucen nahezu problemlos stand.

Sowohl Gemüse als auch Käse geben sich keine Blöße: alles ist einwandfreie Ware und mit Bedacht gewählt um das Burgererlebnis nicht unnötig zu schmälern! Der Burger schmeckt eher fleischig und fettig als wirklich „frisch“, aber wer das nicht mag ist auf dem falschen Blog und sollte sich bei McDonald`s die albernen Diät-Puten-Wraps von Heidi Klum auf den Teller ballern lassen.

Der einzige Kritikpunkt an Ruff: die Soßenmischung…meiner Meinung nach war einfach zu viel Ketchup auf dem Burger. Ketchupgeschmack kann sehr intensiv sein und den Rest des Aromas überwalzen…gerade weil die hauseigene Sauce wirklich erfrischend anders und würzig lecker ist sehr schade! Auf meine Nachfrage meinte der Chef er gebe die Saucen von Haus aus auf dem Burger um sie nicht durch ungeschulte „Eigenanwendung“ der Leute zu entwerten….ein durchaus valider Punkt! Aber für Kenner wie euch und mich natürlich schade, denn so könnte man den Burger wahrlich perfektionieren!

Allerdings bin ich mir sicher, dass durch einen kleinen Hinweis bei der Bestellung auch dieser Wermutstropfen auszumerzen wäre! Ich habe mich übrigens noch gute 10 Minuten hingebungsvoll mit Hans über Burger unterhalten, nachdem ich mein Expemplar verzehrt hatte…der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht und liebt das Biz! Zudem ist er ein echter Sympathieträger und mit diesen Waffen in der Hinterhand würde ich ihm den Erfolg gönnen!

Fazit: Ruff ist gekommen um zu bleiben…und zu siegen! Und genau das tut er: mit seinem tollen Konzept, seiner Leidenschaft und der nahezu makellosen Ausführen will er nicht nur mit den großen Jungs spielen…er ist einer der großen Jungs und harte Konkurrenz für die Münchner Führungsposition in Sachen Burgern! Wenn Know-How auf diese Art von kulinarischem Herzblut treffen, werden gute Dinge geschehen! Ruff`s Burger ist ein Meister seines Faches und für jeden Münchner Burger-Liebhaber eine DER Anlaufsstellen: Hingehen! Nuff said!

Fazit:

9/10

Album des Eintrags: die neue Scheibe von Volbeat...gar nicht mal schlecht!

Das Foto hat wieder mal jemand gemacht, der im Gegensatz zu mir eine gute Kamera hat!

Sonntag, 12. Mai 2013

F.I.Q. - aus dem Leben eines Poeten




An dieser Stelle noch mal wieder ein dickes Dankeschön an alle Leute, die mir tolles Feedback zum Blog geben…Für mich als geborener Narzisst geht das natürlich runter wie saftiges Fett von einem geballten Burger beim ersten Bissen! Mittlerweile zieht der Blog schon etwas weitere Kreise, ich glaube nicht, dass ich noch lange in Schwabing einkaufen gehen kann ohne erkannt zu werden…danke dafür! Mein Ziel auf lange Zeit: Als notariell anerkannter „Burger Papst“ von den Restaurants zu freien Testessen eingeladen werden und dann mit ein paar Anschlägen auf meiner Schreibmaschine über ihr klägliches Schicksal zu entscheiden! Dann hätten endlich alle Kinder, die mich damals im Kindergarten gehänselt haben Respekt vor mir!


Aber wie es so schön in Spiderman heißt: „Mit großer Kraft kommt auch große Verantwortung!“.  Mit ist bewusst geworden: Um die Qualität des Blogs auf einem angemessenen Level zu halten (denn für Freunde des Burgerismus ist wirklich nur das Beste gut genug!) muss ich meine Strategie ändern…ich habe auf meiner verlässlichen Liste zwar schon tonnenweise Burger gegessen. Aber ich musste doch feststellen, dass nur Tests die nicht allzu alt sind der „real deal“ sind. Das heißt im Klartext: Für euch werde ich alles daran setzen, sämtliche Burger doppelt zu essen…damit die Kritiken nicht von einem schlechten Gewissen verwässert werden! Denn hey: das hier ist kein Hobby, es ist reine Wissenschaft! Seid euch also darüber im klaren, dass die kommenden Kritiken entweder aus jüngst erst gegessenen Burgererfahrungen stammen oder von Burgern, die sich unwvergesslich in mein Gehirn eingebrannt haben!

Mein eigentliches Anliegen heute: Fragen! Fragen über Fragen, mit denen ich überschüttet werde, und die an dieser Stelle in einer kleinen Liste abarbeiten will, mit der Hoffnung, dass sie hinreichend beantwortet werden und mir nicht damit auch nicht mehr gestellt werden J Here we go:

F: Hä?! Du siehst gar nicht aus wie ein Burger-Liebhaber! Die sind doch dick, oder?

A: Unsinn! Nur weil Dorftrottel-Sender wie Kabel 1 und Co. solche Schnüffnasen wie Jumbo Schreiner an die Lebensmittelfront schicken, heißt das nicht, dass man ein übertriebenes Fress-Schwein sein muss um einen guten Burger zu erkennen! Im Gegenteil: hier geht es ja um Klasse, statt Masse. Ein dicker Burger ist natürlich eine feine Sache…aber Geschmack ist King wie mich das Fernsehen gelehrt hat. Wie bei allem im Leben muss das Verhältnis stimmen! Ich verstehe mich eher als Burger-Ninja…tauche selten und kurz in den Restaurants auf und verschwinde wieder. Aber meine Sinne sind hoch geschult und meine Fertigkeiten im Umgang mit Fleisch und Semmel absolut tödlich…wie Ninja-Sterne werfe ich meine Worte durch`s Netz…und sie treffen! Keine Sorge J Außerdem will ich weiter gut aussehen für (Burger?) Dates…ist doch klar!

F: Ohje! Du wirst doch sicher total dick von den ganzen Burgern?!

A: Siehe oben! Dadurch, dass ich nur einzelne Ziele auf der Burger Karte markiere und denen dafür volle Aufmerksamkeit schenke, rutscht die Kalorienzahl nie in den roten Bereich und ich kann sie unter dem Fachterminus „Cheat-Meals“ verbuchen…durch viel Pilates und Bogenschießen in meiner Freizeit sieht mein Körper deshalb weiter aus wie von Michelangelo gemeißelt!

F: Können deine Einträge nicht kürzer sein? Die sind viel zu lang!

A: Ich hätte diese Frage vielleicht weiter oben beantworten sollen, weil diejenigen die sie Stellen schon gar nicht mehr bis hierher lesen J Glaubt mir: das Problem der „Generation Internet“ ist mir durchaus bewusst…denn auch ich habe Netz-ADS im fortgeschrittenen Stadium und werde bei längeren Texten hibbelig wie Hölle! Meine unglaubliche Bilanz von ca. einem Roman pro Jahr unterstreicht diese These (aber nur von diesem Dan Brown Typen bitte!). Aber ganz ehrlich Freunde: Dieser Blog soll ja auch unterhalten! Und um meine blumige Sprache zu entfalten brauche ich schon ein etwas größeres Beet! Und ganz ehrlich: 2 Wort Seiten sollte jeder gebacken kriegen, außerdem mache ich immer schön Absätze um niemanden völlig zu überfordern J Seid ihr trotzdem ganz ungeduldig auf das Ergebnis und der restliche Schlawonz interessiert euch Nullinger kann ich empfehlen zum letzten Absatz zu springen, wo nach den Regeln des guten Schreibens, eine kompakte Zusammenfassung prangern sollte! …im Gegensatz zu Romanen! Praktisch, oder?

F: Blog? Ist das nicht voll Hipster Style?

A: Ist es? Mag sein! Aber ganz ehrlich: solange ich nicht über die „fresheste“ Röhrenjeans blogge, oder Fotos von meinen „Free Spirit“ Freunden, die im Englischen Garten Oasis nachspielen per Instagram in einer „krassen“ Polaroid Optik hochlade finde ich einen Blog eigentlich nicht zuuu Hipster mäßig! Wie sonst sollte ich auch so meine Beiträge unter das Volk werfen? Weder ein Autorenvertrag noch eine eigene Sendung im Fernsehen wurden mir bisher angeboten…zusätzlich habe ich mich bei dem Blog für das schlichtmöglichste Design entschieden um nicht vom wesentlichen abzulenken!

F: Wieso machst du die Burger Fotos nicht selber? Wie schwach!

A: Puuh…ich sage es mal so: wenn es nach mir ging bräuchte ich gar keine Fotos! Aber aus vergangenen Blogger-Tagen weiß ich, dass der Mensch visuelle Reize schätzt…das heißt die Fotos sind ein kleiner „Bonus“ von mir. Aber da bisher einige Kritiken aus dem Kopf waren, konnte ich zum einen gar keine Fotos machen, zum anderen ist an mir wirklich kein Fotograf verloren gegangen…ich kann es nicht besonders, und ich bin auch kein geborener Freund der Knipserei (das überlasse ich lieber den wirklich GUTEN Leuten in meinem Freundeskreis). Und Fotos in einem extra kreierten Look zu machen wäre dann doch wieder Hipster-Style…oder? Also glaubt mir: es sind am Ende des Tages nur Burger… und bei denen zählt der Geschmack nicht das Aussehen! Und meine Bilder würden keinen Deut anders als die Bilder auf Google aussehen, also spare ich mir die schrägen Blicke meiner Mit-Gäste im Lokal J

F: Wie wäre es mal mit einem Video oder so?

A: Ich bin ein Freund des geschriebenen Wortes…das macht mir Spaß, da kann ich am Besten rüberbringen, was ich sagen möchte…so einfach ist das eigentlich! Sonst hätte ich einen youtube Kanal eröffnet J Aber: die Idee ist trotzdem nicht schlecht! Keine Angst, ich werde das Format nicht umschmeißen, plane aber eine Art Special…sogar ein Special Special wenn man so will! Es wird sicher noch dauernd, aber es wird bewegte, bunte Bilder an dieser Stelle geben!

…ich hoffe damit wäre für heute alles geklärt! J Die nächste Kritik ist schon im Rohr und kommt sehr bald online! Ich wollte eigentlich auch am Wochenende gleich noch eine neue kulinarische Reise durch München machen…leider hat mir ein brutaler Kater einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie mein Opa immer sagte „ich glaub eins von dene Bier wor schlecht!“ In diesem Sinne: My Burger is better than your Burger! (kamen immer noch keine Vorschläge für Catchphrases…) 

Der Song für diesen Eintrag: "Commando Steve" von Bossfight...volle 8-bit Power! :)



Happy Bun(ny)



Für alle von euch, die auch im Schlafzimmer nicht auf unser aller Lieblingsessen verzichten wollen: Das Bett im Burger-Design! Ich könnte mir ja ziemlich gut vorstellen, wie wohlig warm man sich zwischen Cheddar, Beef und Co. fühlt...ob das Bett allerdings "alltagstauglich" ist bleibt trotzdem abzuwarten! Ich hoffe es gibt bald erste fleißige Tester aus euren Reihen :)

Donnerstag, 9. Mai 2013

Mr. Fancy Pants - Hans im Glück (München)



Hans im Glück…in München sagen diese drei Worte eigentlich wirklich JEDEM, der sich unter „Burger“ keinen südamerikanischen Eingeborenenstamm vorstellt etwas. Hans im Glück hier, Hans im Glück da. Vom Bänker zum Bauarbeiter, vom Hipster zum Studenten (was mittlerweile ja scheinbar das gleiche ist…). Die Bude kennt jeder. Mittlerweile gibt es davon in der Landeshauptstadt sogar zwei Filialen. Eine davon praktischerweise 100m Luftlinie von meiner bescheidenen Butze entfernt! Ein wenig Nerd-Trivia, mit dem mich eine Freundin versorgte: Hans im Glück ist scheinbar eine Kette, die es auch in Köln und Co. gibt…da es aber ein „echter“ Burgerladen ist fällt es aus dem Test deswegen nicht raus!

Als ich für mein Testessen das Lokal betrat hat mich fast der Schlag getroffen: Nach Essenszeit an einem popeligen Dienstag Abend sitzen sich die Maxvorstädter hier gegenseitig auf dem Schoß, so dass ich mit Mühe nur noch einen Sitzplatz an der Bar erobern konnte. Aber kein Thema, alles strictly Business…ich war zum Essen hier! Und was gab es? Richtig…Cheeseburger! Als ich meine übliche Bestellung „medium rare“ aufgab und mir der Hombre hinter der Bar ein vernichtendes „geht nur durch“ entgegenschmetterte, hat schon wieder der Klang einer hängenbleibenden Schalplatte mein armes Hirn durchzogen…say whaaat?! Wow, ganz langsam junger Sportsfreund…das hatte ICH anders in Erinnerung! Aber es hilft ja nix…her mit dem Doppelburger!

Das Konzept von Hans im Glück geht generell Richtung frische Zutaten, viel Öko-Kram und irre Kreationen. Wer also gerne Walnusspampe statt Fleisch, Sojasprossen oder sizilianische Fledermaustrüffel auf dem Burger will…wird hier sicher auch fündig! Da ich für meinen Test ja nur „straighte“ Burger esse hat mich dieser Regenbogen-Pony Burgerkram herzlich wenig interessiert… der Burger an sich kommt dann auch ähnlich geschniegelt wie ein Schwabinger Mitzwanziger in Segelschuhen, der am Wochenende den Beamer von Daddy über die A6 heizen darf. Hier gibt es kein fett-triefendes Ungeheuer wie bei anderen Läden auf dem Teller, sondern eher eine leichtfüßig tanzende Fleischelfe. Hübscher sind nur die Bedienungen hier…die man im Kopf gerne als Bonus werten kann, aber natürlich keinen Einfluss auf die Bewertung haben. Aber keine Sorge: Bei aller Filigranität hat die Kreation genug knurrende Tiefbässe für den nötigen Burger-Punch!

Jetzt zum wichtigen: der erste Biss! Wer kann der Burger mit diesem Fleisch bestehen? Die Karte preist schon vorher die hohe Qualität aller Zutaten an…mit Ausnahme vom Fleisch! Sehr verdächtig…denkt sich meine feine Spürnase hier und will voreilige Schlüsse ziehen! Meine Überraschung war in der Tat groß: was auch immer hier mit den Patties gemacht wird: es ist weit entfernt von den typischen nach Hirntod schmeckenden Zombie-Buletten aus der Tiefkühltheke. Das Fleisch kann es zwar nicht mit einem richtig guten frischen Hackpattie aufnehmen, hat aber dennoch einen leckeren und saftigen Geschmack. Glück gehabt Hans! Das Fleisch hätte den Burger seinen Kopf kosten können, so bleiben nur Höchstwertungen versperrt.

Eigentlich schade: denn der Rest des Burgers ist Güteklasse A! Tomate und Salat haben eine bemerkenswert hohe Qualität, hier wurde auf jeden Fall nicht geschlampt. Viel wichtiger das Brötchen: hier setzt der Laden auf eine eigene Sauerteigkreation, das klingt komisch…schmeckt aber sehr gut! Und vor allem: es zeigt, dass sich hier länger als 3 Minuten Gedanken gemacht hat. (Es gibt übrigens auch eine Vollkorn Variante für alle Landkinder). Die Semmel ist nicht so fluffig und geschmacklos wie in manch anderen Läden, sondern hat guten Biss und einen leicht eigenen Charakter, ohne den typischen Burger-Geschmack völlig zu verfälschen! 
Eine sehr positive Note gibt der Käse: dieser ist zwar die meiner Meinung nach drittwichtigste Zutat, aber doch relativ selten von „make it or break it“ Charakter für den Gesamtgeschmack…zu ähnlich sind die meisten Käse und zu wenig kann man falsch machen! Hier setzt Hans auf etwas Extravaganz (welch „fresher“ Rhyme!). Laut Karte handelt es sich um „Heumilchkäse“ aus der Salzburger Flachgau….Whatevs dude, das Zeug rockt! Es zerläuft perfekt auf dem Fleisch, hat einen ganz eigenen Biss und gibt dem Burger eine spezielle, würzige Note…die mir persönlich echt warm um`s Herz werden lässt!

Eher belanglos ist allerdings die wie Coacktailsauce anmutende „Hans im Glück“ Sauce auf dem Burger. Sie gibt mir irgendwie gar nichts! Insgesamt ist der Burger ungepimpt etwas fad geraten. Hier muss man mir definitiv Salz, Ketchup und Mayo intervenieren…aber keine Panik: kein Punktabzug notwendig, alle Utensilien stehen griffbereit! Und mit meiner persönlichen Mischung schmeckt der Burger dann auch verdammt, verdammt lecker. Well done Hans! Ich habe ihn sehr genossen! Was ist also das Fazit für Hans im Glück?

Wäre da nicht das Fleisch, das dennoch deutlich eine Liga unter der extrem harten Konkurrenz spielt…Hans im Glück könnte einer der ganz großen Player im Münchner  Burger Business sein! Immerhin: So bleibt er einer von Münchens absolut solidesten Burgern, kämpft ähnlich wie Greuther Fürth permanent um den Aufstieg in`s Oberhaus ohne es ganz zu schaffen. Die höchsten Regionen bleiben Hans verschlossen, aber er ist dem ungelenken Mainstream um Lichtjahre voraus! Also: Hans im Glück ist eine Reise und eure Euros definitiv werden: Hingehen, glücklich werden! Was mir komisch aufgefallen ist: Viel von dem anwesenden Jungvolk scheint Hans im Glück eher als Cocktailbar zweckzuentfremden…gar nicht sooo viele Burger auf den Tischen. Ich hoffe, dass sich bei diesen verblendeten Menschen auch noch das Motto „came for the booze, stayed for the burger“ einstellt…verdient hätte er es!

FAZIT:

8/10

PS: Bei der nächsten Kritik gibt es ein echtes Münchner Schwergewicht…seid gespannt! 

Dienstag, 7. Mai 2013

Hey Bruder, was ist eigentlich mit...?


Zunächst mal ein herzliches „Gracias“ an alle, die sich die Mühe machen immer wieder diesen Link zu klicken und meine bescheidenen Zeilen voller Meinungen über Burger zu schmökern. Danke an dieser Stelle auch an alle Nachrichten, die von „versüßtem Feierabend“ und „kleinen Lachern“ sprechen…der Blog ist scheinbar nicht völlig für`n Popo! J Und ganz besonderes dank auch dafür, dass ihr angesichts meiner ewig langen Schachtelsätze, wo keines der Kommas (oder Kommata für die Intellektuellen unter euch…) an der richtigen Stelle sitzt. Ich werde mich bemühen, die Frequenz und Qualität meiner Ergüsse über Fleisch und Semmel hoch zu halten, und mir immer neues einfallen zu lassen um euch bei Laune zu halten!

Andererseits bekomme ich viele Anfragen wie „Wann kommt eigentlich Burger XY“?! Vielen Dank für alle Tipps, ich nehme sie sehr gerne entgegen! Allerdings kommt meistens die Antwort „kommt noch, kommt noch“, denn zumindest in München habe ich doch schon so ziemlich alle „üblichen Verdächtigen“ abgegrast…und sie stehen alle in der Pipeline um von mir in höchsten lyrischen Versen und mit goldener Zunge gelobt zu werden oder mit eiserner Verbalfaust zerschmettert zu werden wie kleine Würmer (und vielleicht noch ihre Mamas zu beleidigen…). Manchmal auch das sahnige dazwischen! Also in diesem Sinne: Geduld Freunde! Hans im Glück, MC Müller und Co. stehen schon auf meiner Abschussliste und kommen noch! Aber denkt immer daran: Geschmäcker sind verschieden, gerade beim Essen (macht Sinn..). Deswegen: Nicht gleich das schmollen anfangen, wenn der Burger den IHR in`s Herz geschlossen habt nicht auf meine Gegenliebe stößt. Wenn ihr die Burger mögt: Esst sie um Gottes Willen! Aber gebt auch anderen eine Chance J

Eine andere Frage, die ich bekomme: Welcher ist denn eigentlich jetzt der beste Burger der Stadt?! Euch kann ich nur sagen: Ihr wart sicherlich auch DIE Kinder, die es bei Omma nicht mehr ausgehalten haben bis das fucking Christkind endlich „da war“ und dauernd nach ihren Geschenken gequengelt haben…Schande über euch und eure Hippie-hafte Erziehung! J Wie oben schon gesagt…wir kommen zu den „schweren Jungs“ in allermöglichster Bälde! Glaubt mir: es lohnt sich, denn es sind vielleicht nicht die Kandidaten, die ihr erwartet! Aber alle, die es wirklich gar nicht aushalten, oder noch etwas romantisches für ihren Jahrestag suchen der dummerweise genau JETZT ist…die können mich gerne auch persönlich anschreiben, und wenn mir meine Cornflakes an dem Tag geschmeckt haben (wie gut sind Honey Loops by the way?! Das schreit nach einem extra Blog…aber ich schweife ab…), dann werde ich sie euch jetzt schon verraten.

Alle anderen, die gerne noch ein bisschen Spannung haben und nicht bei Sixth Sense zum Ende vorgespult haben…bleibt am Ball, freut euch auf Kritiken RICHTIG guter Läden und…das wäre der richtige Zeitpunkt mir eine Catchphrase einfallen zu lassen! „Burger up!“? „Stay beefy!“? …“mit fleischigen Grüßen!“? …ich habe keine Ahnung! Wenn EUCH eine gute Catchphrase für meinen Blog einfällt, her damit! Dem Gewinner winkt ein romantisches Candlelight Dinner mit mir! Außer ihr seid ein Hombre…dann gibt`s nen Cheesi von Mäc J Schweife ich schon wieder ab? Hell yeah, aber es ist mein Blog J Und DANKE für`s Lesen!

How I Met Your…Burger



Ich bin mir fast sicher, dass eine ganze Tonne „How I Met Your Mother“ Freunde unter euch sind (in der Tat wurde ich schon darauf angesprochen)…völlig zu Recht! Die Serie ist genial, zieht sie euch definitiv rein. Von vorne bis hinten!

Eines der einsamen Highlights: Die Episode „The Best Burger in New York“ (Staffel 4, Episode 2), in der Marshall verzweifelt versucht den besten Burger der Stadt wieder zu finden. Das Ganze erinnert mich ein wenig an meine unermüdliche Suche, nach dem König des Grills…dem einen Burger sie alle zu beherrschen!

Der Höhepunkt der Folge ist definitiv Marshalls Rede über besagten Burger, das ist höchste Lyrik über Fleisch und Brötchen, da musste ich selber ein paar Tränchen verdrücken. Zieht euch den Monolog hier rein…und ihr könnt fühlen, was bei einem guten Burgergenuss in mir (und hoffentlich auch euch!) vorgeht…Enjoy :)

http://videogum.com/24801/how_i_met_your_mother_the_nigh/tv/sitcoms/

Falls dieser Link nicht gehen sollte (kann scheinbar passieren) hier noch einmal in mieser Qualität mit merkwürdigen Untertiteln und als Version ohne Bild, aber mit "Lyrics" :)

http://www.youtube.com/watch?v=oe2ehskdQqY

http://vimeo.com/65175558

Montag, 6. Mai 2013

No Love Lost - Schnelle Liebe (München)



Die „schnelle Liebe“ in München wurde mir mit einigen Vorschusslorbeeren an`s Herz gelegt. „Supi-lecker“ und „megatoll“ waren ein paar der Hipstervokablen, mit denen die Burger hier angepriesen wurden. Allerdings habe ich die schon von Anfang an mit Vorsicht genossen, denn: die Schnelle Liebe pulsiert mitten im Epizentrums des Münchner In-Stadtteils, dem Glockenbachviertel.

Für alle Nicht-Münchner zur Erklärung bzw. alle Münchner, die ihn wohlwissender Bestätigung beim Lesen mit dem Kopf nicken wollen: Das Glockenbach ist bekannt für seine Clubs, Bars, hippen Leute und generell „jungen Vibe“…ist also so in, wie etwas in München halt sein kann. Dummerweise geht damit auch einher, dass viele der Läden lediglich Tische, Stühle, ein Che Guevara Poster und grimmig –aber cool- dreinblickende Barkeeper hat um als total angesagte Location zu gelten und ausgehungrigen Isarstädter in ihren Bann zu ziehen.

Die meisten dieser Kriterien erfüllt auch die schnelle Liebe…mit dem besondere Clou, dass hier auch angeblich legendäre Burger zum Hellen serviert werden. Mein erster Eindruck war okay, zum Glück konnte ich noch kurz vor dem Bayernspiel einen Platz an der Bar ergatter, denn der Laden ist winzig. Beim gutaussehenden aber (natürlich) übel gelaunten Barkeeper konnte ich meine Bestellung aufgeben und worum es hier eigentlich geht: Burger. Same procedure as every year: Cheeseburger (diesmal die doppelte Variante), medium rare…bitte! Dieser Zusatz wurde allerdings mit einem lapidaren: “Geht bei uns nicht” abgewiesen. Und wie im ersten Post erwähnt, ruft dieser Satz bei mir folgende Reaktion hervor.


…denn er Verdacht auf gefrorene Patties liegt nahe! Am Anfang noch guter Dinge, dass man einfach keinen Bock auf Anfrage hatte, wurde es schnell zu trauriger Gewissheit: da hier die junge osteuropäische Küchenhilfe (ich bezweifle, dass sie…oder irgendjemand…sich das Rezept für den Burger ausgedacht hat) quasi vor meinen Augen kocht, durfte ich live erleben, wie hier Tiefkühlfleisch im Akkord lieblos auf die Platte geworfen werden. Ich sah meine 10 Euro bereits dahin schwimmen…

Nach endloser Warterei und Beschwichtigung, gab es auch endlich meinen Burger. Das Aussehen war zwar an sich gelungen, aber der Kennerblick erkannte die zweite Todsünde: ein Brötchen, dass ungefähr so generisch ist wie der Refrain einer David Guetta Single…das konnte eigentlich nichts werden!

…nach dem ersten Bissen machte sich dann auch Ernüchterung breit: massig und saftig war der Burger ja, auch an Salate, Tomate und Käse gab es nichts wirklich auszusetzen. Aber ein Burger steht und fällt meistens mit seinen Hauptbestandteilen: Fleisch und Semmel. Und das Fleisch konnte seine Herkunft leider nicht verbergen! Wie bereits erwähnt, ich bin weiter entfernt von einem Gourmet als das nächste Sonnensystem, aber bei solchen Fleiscscheiben gehen meine Geschmacksnerven in „Hulk“ Modus. Gepaart mit dem viel zu fluffigen, geschmacklosen Brötchen war der Zug eigentlich schon mit Vollgas gegen die Wand gefahren: nichts zu retten! Die Burger schmecken ungefähr  so, wie wenn Mutti Brigitte versucht bei der Grillfeier etwas „Flottes zu zaubern“…nur werden sie eben von Hipstern serviert und sind ein wenig größer! Hier hat wirklich keiner sich auch nur eine Sekunde Gedanken gemacht WIE dieser Burger eigentlich schmecken soll, sondern nur DASS es Burger geben soll. Ergebnis: Mangelhaft!

Die Soße (Ketchup?!) war gleich auf dem Burger, konnte aber umständlicherweise durch die in Schälchen mitgelieferten Extra-Soßen erweitert werden. Hier habe ich auf den Lichtblick „Gurken Relish“ gefreut, was ich eigentlich sehr mag und gehofft hätte es gibt dem Burger seine eigene Note…leider Pustekuchen. Das Relish sah aus wie Wasabi und war leider relativ geschmacksneutral, sprich: ein unbrauchbarer Mini-Tropfen auf einen verdammt heißen Stein.

 Nachdem ich de Burger heruntergewürgt hatte, ist angesichts meines enttäuschten Gesichtsausdruckes und eines noch sehr dezenten „ganz okay“ Kommentars bei der Nachfrage zu meiner Zufriedenheit aufgetaut…woran es dann gelegen habe? Nachdem ich die Sachlage geschildert hatte, meinte er ganz selbstkritisch: dafür haben wir hier keine Zeit (hat man gemerkt…) und man müsse für richtig leckere Burger schon in die USA. Ich kann euch beruhigen Freunde: muss man nicht! Aber in der schnellen Liebe bekommt man sie sicher nicht…sie ist weder schnell, noch bekommen die Burger besonders viel Liebe. Das einzige was den Laden rettet ist, dass aus dem vorhandenen Schindlunder bei der Zutatenwahl noch das Beste gemacht wurde und wenigstens nicht das Fleisch verbrannt war oder ähnliches.

FAZIT

4/10

PS: Bilder wieder mal von Google...

Mittwoch, 1. Mai 2013

Late Night Fail - Brasserie (Ansbach)



Zugegebenermaßen: normalerweise würde ich der Fairness halber die Brasserie gar nicht hier testen. Denn sie ist sicher kein ausgewiesener Burger oder American Food Laden, sondern hat halt „Burger auch auf der Karte“. Auf vielfachen Wunsch soll hier aber trotzdem eine vernünftige Kritik zu diesem Laden entstehen, und auf der anderen Seite: Wer einen Burger auf die Karte nimmt, muss sich auch mit anderen messen, oder?

Für meine Nicht-Ansbacher Leserschaft (oder die völlig Ahnunglosen unter den A-Town Kidz): Die Brasserie a.k.a „Bräzzerie“ oder einfach „die Brasse“ hat sich in den vergangenen Monaten von einer in Ansbacher Hintergassen versteckten Absteige zu DER Afterparty-Location in der Innenstadt gemausert. Warum? Sie hat so spät noch als einziger Laden auf! Diese gewiefte PR-Strategie wurde vom Rezat-Jungvolk begeistert aufgenommen. Der Fakt, dass hier fettige Speisen auf der Karte stehen um den Promillehunger zu stillen, sind dabei nur das Sahnehäubchen.

Betrieben wird das ganze vom vielleicht nettesten Wirt des Landkreises, der nur so nebenbei auch sensationelle NEUN Gin-Sorten im Angebot hat. Aber zurück zu den harten Fakten…es geht um Burger!

Wo soll ich bei der Brasserie anfangen? Von meinen ca. 6 Essen dort wurde mir nach mindestens 5 mal so richtig schlecht…keine gute Quote! Jetzt sagen die meisten „Jaaaa Moment! Du warst auch voll wie zehn Russen jedes Mal!“ Richtig, aber die nüchterne Gegenprobe hat gezeigt: Es muss schier das Essen sein, welches für Unruhe in meinem Magen sorgt! Und so viel Zufall geht ja sowieso kaum.

Und diese Abwehrreaktion des Körpers ist bei genaurer Betrachtung der „Burger“ die einem hier kredenzt werden völlig nachzuvollziehen. Diese traurig zusammengeschusterten Armuts-Semmeln lassen mir kalte Schauer über den Rücken laufen und widersprechen meiner Meinung nach jedweder Burgerkultur. Hier geht es bei den Zutaten los. Diese wurden scheinbar nach dem „minimaler Aufwand“ Prinzip blind aus den Metro-Regalen gezerrt und kommen auch so auf den Teller. Selbst wenn Leute in 30 Minuten zu einer spontanen Grillparty bei mir vorbeikommen würden, könnte ich bessere Burger zaubern…versprochen!

Ein (natürlich…) tiefgefrorenes Pattie wird dann bis zur Unkenntlichkeit verkohlt und findet sein glanzloses Ende auf einem unspektakulären Brötchen, das semi-professionell angetoastet wird und ungefähr so innovativ ist wie der neueste „Scary Movie“ Teil….dazu meistens noch recht kalt daher kommt! Dazu gibt es eine einsame Scheibe trockenen Salat samt den üblichen Verdächtigen Zwiebel und Gurke…fertig ist die fleischgewordene Katastrophe! Mit Soßen wird hier völlig willkürlich umgegangen, von „kaum vorhanden“ bis zu einem Senf-Massaker, das für jede Bratwurstsemmel übertrieben wäre ist alles dabei. So geschehen bei meinem letzten Test am vergangenen Wochenende, als ich angesichts des Stück Kohles mit Senfnote nur ungläubig in die Runde fragen konnte: „Wurde euch der wirklich SO serviert?!“..ja, er wurde! Zum Glück bekommt man im Menü ein Bier, um den Geschmack schnell zu neutralisieren, auch wenn die meisten dieses gar nicht mehr anfassen mögen (vernünftigerweise).

Wie soll ich also die arme Brasse bewerten? Es ist ein wenig wie bei einem Bild, das ein Kind malt: eigentlich richtig schlecht, aber wenn es einen dann so lieb anguckt möchte man es natürlich nicht in der Luft zerreisen. Ähnlich geht es mir mit „Mr. Sympathie“ hinter dem Tresen…ich will seine Gefühle zwar nicht verletzen, aber dieser Blog ist für schonungslose Offenheit. Und daher: Kacke bleibt Kacke…und das hier ist Grando Kacke! Ich bin überzeugt, dass es einzig und allein dem hohen Alkoholpegel der zahlenden Kundschaft geschuldet ist, dass hier überhaupt noch Burger über die Theke wandern! So bleibt zu sagen: Die Brasserie ist in Sachen Stimmung und nette Leute top, aber in Sachen Burger ein „Fail“ mit ganz großem „F“. Mein persönlicher Tipp: wenn ihr etwas essen müsst, greift zu den Chicken Wings, die sind nämlich kurioserweise richtig gut!

FAZIT: 1,5 / 10 Punkten

(weniger wären wohl nur möglich, wenn sie vergessen würden überhaupt etwas zu servieren).

P.S.: Danke an Michi Wurzinger für den Fotobeweis des Trauerspiels auf seinem Teller!