Donnerstag, 15. August 2013

Ruff Reloaded - Die Stimme des Burgers



Der Burger Blog bleibt ein Relikt aus der Vergangenheit meine lieben Fleischfreunde...aber dieses kleine Schmankerl wollte ich euch trotzdem nicht nehmen! Mein gute Freund Matthias "Stocksn" Stockert hat sich die Zeit genommen mit seiner außergewöhnlichen Stimme einen der älteren Einträge zu vertonen...jetzt müsst ihr also nicht mehr selber Lesen, sondern könnt euch in aller Ruhe zurücklehnen und die Worte in einem rauchigen Bass auf euch wirken lassen...klasse oder? Danke an dieser Stelle!

Besucht doch bei der Gelegenheit gleich seine Website und zieht euch mehr so fabelhafte Dinge rein:

http://www.matthiasstockert.de/info.html

In diesem Sinne: have fun mit diesem vorerst wirklich allerletzten Eintrag! :)

PS: Warum starre ich nur auf ein schwarzes Video? Scheint wohl nicht meine Stärke zu sein ;)

Donnerstag, 11. Juli 2013

The Final Chapter: Burgicidal Tendencies


Der Burgerblog hat ein schnelleres Ende gefunden als eine handelsübliche Nebenfigur bei "Star Trek". Aber was wäre das für ein Blog, wenn ich euch Bewertungen für einen Bärenanteil der Burger, die ich probiert habe, vorenthalten würde. Um euch also nicht im völligen Blindflug in diese Burgerwelt, die mittlerweile dem wilden Westen gleicht, entlassen zu müssen...ist hier eine weitere Liste mit den besuchten aber nicht getesteten Burgerläden und ihren Tendenzen in welche Kategorie sie gehören. Für punktgenaue Bewertungen sind manche Burger-Tests leider schon zu lange her. Aber vielleicht ist ein Fingerzeig für euch, wenn ihr das nächste mal den Beef-Jieper verspürt! In diesem Sinne verneige und verabschiede ich mich ein letztes Mal...Farewell!

(Sortiert nach Kategorie, für Erklärung siehe vorheriger Post!)

Biest Burger:

Burgerhouse (München)
Five Napkin Burgers (New York)
Burger and Barrel (New York)
Donovan`s (New York)

Geiler Shizzle

Champion`s Bar (München)
Ca-Ba-Lu (München)
Hard Rock Cafe (München und sonst überall)
Byron`s (London)

Solides Handwerk

McMüller (München)
Bier und Burger (München)
Dillinger (München)
Bratar (München)
La Pasion (Erlangen)
Play-Off Bar (Berlin)
Wheeler`s (RIP) (Erlangen)
Kennedy`s (München)
Juleps (München)
Brickhouse (RIP) (München)
Chong`s Diner (Nürnberg)

Heißhunger Hamburger

Cosmogrill (München)  
Bonnie`s Diner (Schwabach)
Mama Mady`s (Ansbach)
Kilian`s (München)
Waxy O`Connor`s (London)

Unwürdiges Gesindel

Trasnjeswski (München)
Space Burger (Düsseldorf)


Der Vollständigkeit halber: die alte Punkteliste

The Bird (Berlin) 10/10
Ruff`s Burger (München) 9/10
Hamburgerei (München) 9/10
Rotkäppchen (München) 8/10
Hans im Glück (München) 8/10
Feuerberg (RIP) (München) 8/10      
Belicious (München) 7,5/10
Frida (München) 6,5/10
Taste My Burger (München) 5,5/10
Schnelle Liebe (München) 4/10

Brasserie (Ansbach) 1,5/10

Donnerstag, 4. Juli 2013

Burger Break


Wie Nelly Furtado (was ist eigentlich mit der passiert? Die war mal scharf :)) schon sang: "All good things come to an end." ...so auch dieser kleine aber feine Burger-Blog! Zumindest vorerst! Ist es ein Abschied für immer? Man weiß es nicht...ob mich die Motivation wieder packt...oder ob fremde auf der Straße nach mehr Kritiken betteln. Alles kann passieren!

Aber nach endlosen Monologen über Fleisch und Semmel sind mein Hirn und meine Finger sichtlich gezeichnet! Zu viele ausufernde Metaphern und Lobeshymnen lassen mich ganz ausgelutscht in meinem Schreibstuhl sitzen. Deshalb sage ich vorerst: Farewell du schönes Burgerland! ...zumindest in digitaler Form. Im echten Leben liebe ich meine vergötterten Burgerchen natürlich noch immer und werde sie weiter gerne verzehren...gerne auch mit euch!!!

Ich hoffe ihr konntet ein paar gute Burger-Tipps erhaschen und vielleicht auch manchmal etwas schmunzeln. Leider habe ich entgegen meiner festen Überzeugung nicht geschafft mit diesem Blog überregional bekannt zu werden! Und auch fest eingeplante Buch-Deals kamen nie zustande. Deswegen bleibt ein heiteres Hobby zurück, dass euch hoffentlich Freude gemacht hat...mir nämlich schon!

Ich lasse euch vorerst mit einer Übersichtsliste der getesteten Burger zurück samt Bewertung. Dazu habe ich Burger geschrieben, bei denen ich schon war, die aber noch keine Bewertung haben. Ihr könnt mich auch gerne nach meinen Eindrücken zu diesem Kameraden befragen!

Wie ist das Punkte System zu lesen? In etwas so:

9-10: Biest-Burger! Essen und die fleischigen Endorphine den Körper durchfließen lassen!
7-8: Geiler Shizzle! Hier wird jeder glücklich...Semmelkunst ohne allzu große Macken!
5-6: Solides Handwerk!  Lecker aber Geschmackssache...nicht immer ein Volltreffer, aber trotzdem eine Reise Wert!
4-5: Heißhunger-Hamburger! Nicht gerade eine wirklich gute Wahl was Burger angeht...aber wenn ihr dem üblichen Betrunkenen-Hunger habt oder grad zufällig in der Gegen sein und unbändigen Drang verspürt...bitte schön!
1-3: Unwürdiges Gesindel! Alles was sich hier herumtreibt hat den Namen "Burger" kaum verdient. Jeder Hobby-Griller könnte es wohl besser!

Und hier die Liste nach Punkten:

The Bird (Berlin) 10/10
Ruff`s Burger (München) 9/10
Hamburgerei (München) 9/10
Rotkäppchen (München) 8/10
Hans im Glück (München) 8/10
Feuerberg (RIP) (München) 8/10      
Belicious (München) 7,5/10
Frida (München) 6,5/10
Taste My Burger (München) 5,5/10
Schnelle Liebe (München) 4/10
Brasserie (Ansbach) 1,5/10

Außerdem schon verzehrt:

Burgerhouse (München)
Champion`s Bar (München)
Cosmogrill (München)  
Hard Rock Cafe (München)
Ca-Ba-Lu (München)
Trasnjeswski (München)
McMüller (München)
Juleps (München)
Dillinger (München)
Kennedy`s (München)
Kilian`s (München)
Bratar (München)
Brickhouse (RIP) (München)
Bonnie`s Diner (Schwabach)
Chong`s Diner (Nürnberg)
La Pasion (Erlangen)
Wheeler`s (RIP) (Erlangen)
Mama Mady`s (Ansbach)
Play-Off Bar (Berlin)
Space Burger (Düsseldorf)
Byron`s (London)
Waxy O`Connor`s (London)
Five Napkin Burgers (New York)
Burger and Barrel (New York)
Donovan`s (New York)


...ich glaube das war`s :) Es wäre also noch einiges zu tun gewesen!

Aber so entlasse ich euch in diesem Burger-Sommer mit einem saftigen: Gut Fleisch! Und hoffe es schmeckt allen!

Byebye,

euer Burger-Blogger Marty


PS: hier ist noch ein Bild von Nelly Furtado, damit ihr nicht googeln müsst :)


Im Schatten des Burgerberges - Rotkäppchen (München)


Eigentlich hätte das Rotkäppchen keine so kurze, armselige Kritik verdient! Wenn es nach Leistung ginge, hätte es eine stolze und prachtvolle Kritik verdient, die wie ein Ritter in silberner Rüstung mit breiter Brust daher geritten kommt...aber leider ist das Leben selten fair und dieser Blog noch weniger! Deswegen werde ich das Rotkäppchen in knapper und nüchterner Form abhandeln (die ja manchen Lesern eh mehr zu liegen scheint!)

Was gibt es zu sagen: Das Rotkäppchen liegt ziemlich direkt an der Poccistraße, die man meisten mit Wutausbrüchen und langen Warteschlangen beim Kreisverwaltungsreferat verbindet. Keine glanzvolle Umgebung zugegebenermaßen, aber immerhin nicht überladen mit ähnlichen Etablissements!

Der Laden an sich versprüht optimistische Richtungslosigkeit: weder der erzdeutsche Name, noch die Einrichtung, die an eine Tiki-Bar erinnert (samt brasilianischen Kellner!) wollen so recht zur Speisekarte passen. aber sei`s drum :) Nachdem besagter Caballero auf freundlichste Art meine Bestellung entgegen genommen hatte, geht`s los. Medium Rare...the way i like it!

Das Fleisch habe ich mit eigenen Augen brutzeln sehen...vom reinen Adlerblick her war es frisch und nett anzusehen! :) Das Gesamtkonzept des Burgers kann auch auf voller Linie überzeugen: Das Rotkäppchen macht sehr vieles (fast alles) sehr richtig und gibt sich an keiner Front die Blöße...schlecht für mich: ich kann den Burger weder zerreißen, noch gaaanz so sehr Loben wie seine Kollegen. Für mich ist das Rotkäppchen der schärfste Konkurrent von Hans im Glück! In Sachen Fleisch übertrumpft er ihn locker mit seinem rosaroten Patty, an dem es echt nichts auszusetzen gibt! Dazu gibt es ein sehr solides Brötchen (wie sie in guten Läden momentan en vogue sind, fragt mich nicht welches Mehl oder so dafür verwendet wird :))

..eine echt Runde Sache! Der Käse rockt genauso die Hütte wie der Rest, das Gemüse fügt sich gut in den Geschmack ein. Relativ viele Tomaten sind auf dem Rotkäppchen Semmelchen gelandet, das mag aber Zufall sein...oder man pflückt sie einfach runter! Wobei sie zu diesem Burger sehr gut passen. Am stärksten ist der Burger, wenn man genug Zwiebeln darauf hat: Dann entwickelt dieser kleine Brocken einen echt leckeren würzigen Geschmack, der perfekt durch die gelbliche Sauce Marke Eigenbau perfektioniert wird! Kurzum: ich fand das Teil echt lecker! Ich würde ihn wohl meistens dem "Hansi" vorziehen...allerdings ist das wohl Tagesstimmungs- und form abhängig!

Auf jeden Fall hat München mit dem Rotkäppchen einen weiteren leckeren und brutal soliden Burger gewonnen, der einem die Auswahl nicht unbedingt leichter macht...aber mit dem garantiert jeder zufrieden sein dürfte!

Also zieht ihn euch rein! ...für keinerlei eklatanten Fehler und einen klasse Burger gebe ich:


8/10 Punkte

Dienstag, 25. Juni 2013

"Just a little to the...there we go!" - Hamburgerei (München)

                            

Meine gute alte Maxvorstadt scheint sich zum neuen burger-hotspots zu entwickeln! Auch dieser Taufrische Laden names "Hamburgerei" mischt in der Ecke Königsplatz mit um die Gunst des fleischhungrigen Publikums der Landeshauptstadt. Die jungen Kerls, die den Laden betreiben scheinen extrem ehrgeizig zu sein, sich an die spitze zu kämpfen. Die Einrichtung des auf Effizienz getrimmten Ladens ist dabei auffällig unauffällig (von ein paar bunten Stühlen mal abgesehen)  und sehr angenehm...nichts sollte mich von meinem Burgertest ablenken!  

Die Saat dieses Triumphzuges wurde schon an der Kasse gesät: hier wurde mir auf meine Forderung nach "medium rare" gesagt das fleisch wäre immer "schön rosa", wenn auch nicht ganz medium rare...auf mein leichtes aber bestimmtes Drängen hin kam aus der Küche umgehend der Ruf "ich kann auch medium rare machen!"...Ich hatte einen verdammten Partner da hinten! Und der Mann wusste was er tat...das war offensichtlich! Auf die zitternde Nachfrage des Hipster-Kassen-Boys, dass das dann wirklich rot sei und manche nicht mögen konnte ich nur meinen Blick senken und sagen:



Nachdem schon nach kurzer Zeit der Beeper -dieses neumodische aber durchaus effektive System zur Unterstützung des Self-Service- mich zur Kasse rennen ließ war ich überaus gespannt...mein Erwartungen "mile-high"...so ähnlich als der neue Star Wars Film damals rauskam. Würde es eine Bruchlandung geben wie beim jungen Obi-Wan?

Beim ersten Bissen überkam mich Ernüchterug: Hatte mich mein Instinkt getrübt? DerEindruck  waren wenig spektakulär und im Geiste war für mich schon ein eindeutiges Ergebnis klar: Nett, aber eben nur nett...7 Punkte, next please!

Aber mein eigener Gaumen sollte mich hinter`s Licht führen...oder besser: der Burger selbst war ein schöner Schwan, der sich wie ein hässliches Entlein präsentierte! Um möglichst "Veggie" zu wirken hatte man den Burger mit viel zu viel Salat diversester Farben und Formen zugemüllt. Völlig unnötig! Es wäre so als würde man sich entscheiden Scarlett Johannsen für das nächste FHM Shooting (gibt es die FHM überhaupt noch?!) zur Abwechslung mal in einen Schneeanzug statt einen Bikini im brasilianischen Schnitt packen...absolut sinnbefreit!

(Hier wollte ich ein Bild eines heißen Models im Schneeanzug posten, aber die google-Suche war recht ernüchternd!)

Nachdem ich wie ein Lawinenhund den eigentlichen Burger von der vitamin-Invasion befreit hatte und mein gefühltes Eigengewicht an Grünzeug von der Fleischsemmel gepflückt hatte, konnte es endlich losgehen. Der Burger zeigte sein wahres Gesicht! mit einem Traumhaft rohen und brachialen Geschmack, ohne fettig oder tranig zu sein...einfach nur reinste Premium-burger-Ware!  

SO muss Fleisch schmecken...nicht anders! Medium rare bis zum Anschlag, saftig, fleischig, einfach lecker! Hier ist so gut wie keine Luft nach oben. Das brachiale Patty trägt den Burger auf seinen weit ausgestreckten Schwingen dem gleißenden Licht entgegen in höchste Burger-Sphären! Der köstliche Käse war nur der finale Pinselstrich für den Regenbogen dieses Burger-Picassos!

Bei diesem Burger spielte das Bun spielt die perfekte Rolle als Point-Guard: es ist lecker aber unauffällig, verwaltet den Geschmack mehr als in an sich zu Reißen und spielt lieber dem Fleisch die Bälle zu. Allerdings gab die Semmel dann ab der knappen Hälfte den Geist auf...Hand auf`s Herz: ich kann es ihr nicht verdenken, denn das Fleisch war wie ein wütender Ansturm spartanischer Krieger (ja, die Variante mit den Sixpacks)...hier geht irgendwann selbst das tapferste Gebäck in die Knie, seine Rolle hat es trotzdem mit Würde erfüllt!



Was die Soßen angeht hat man es hier außer den Standards mit einem "Senf-Gurke-Chutney" zu tun...für mich war das allerdings astreines "Relish", auch als "Gurkenpampf" bekannt in Kennerkreisen...und der absolute Curveball in Sachen Burger- und Sandwichsoßen. Man weiß nie so ganz wie es in Effekt tritt! Hier trifft die schleimartige, grüne Substanz aber voll in`s Schwarze und gibt dem Burger einen guten Kick. Mayo und Ketchup sind eh treffsicher dosiert und bedürfen keinerlei Bearbeitung (was auch gar nicht möglich wäre).

Während ich also vor mich hin spachtelte wurde von Bissen zu Bissen meine Atmung immer schwerer, ein leichtes Kribbeln in den Händen machte sich breit...und ich hatte einen kleinen Burgasmus! Fabelhaft Hamburgerei, ganz fabelhaft!



Normalerweise bringt mich ja nichts außer der "Hurt" Musik-Clip von Johnny Cash zum Weinen (http://www.clipfish.de/musikvideos/video/2975829/johnny-cash-hurt/), aber am Ende dieses Husarenrittes der Hamburgerei kullerten mir schon ein paar Freudentränchen über die Wangen!

Es hat sich also ein waschechter Münchner Dreikampf entwickelt, die Handschuhe sind runter, alle Kontrahenten im Ring. Einer der "großen Jungs" steht noch aus...der wird dann nächste Woche zum Titelkampf in den Ring steigen! Es bleibt spannend in der Isarstadt!

Was die Hamburgerei angeht, kann ich sie uneingeschränkt empfehlen! Diesem Burger kann ich, muss ich und WERDE ich einen brutal hohen Score geben:


Fazit: 9/10 Punkte

Donnerstag, 20. Juni 2013

Meat Coast Customs - Belicious (München)


Die Kette der neu eröffneten Burgerläden in München will nicht abreißen. Wie ein paar Gringos, die im dreckigen Süden die große Kohle wittern versuchen sich immer mehr an der Königsdisziplin der Nahrungszubereitung: Fleisch mit Semmel!

Mit dem fast brandneuen "Belicious" gibt es einen neuen Burger und eine neue Hood. Der Laden hat im bunten Haidhausen seine Zelte aufgeschlagen...wo Shisha Bars neben Nobelschuppen stehen, gitarrespielende Hipster sich mit 089-Gangstern die Klinke in die Hand geben! Genauso wie Haidhausen nicht genau weiß wie es sein soll, geht es dem Belicious: Hier trifft der Große Gatsby (Einrichtung) auf kernigen Rockabilly (Gäste) und Ghetto-Kultur (Personal).

Der Schuppen ist aber recht gemütlich und das Personal trotz reichlich Farbe auf der Haut überaus freundlich. Zwar unterhalten sie sich in ihrer "Freizeit" bevorzugt über Tattoos, ihren Boxstall und den letzten "krassen" Knockout den ihr "Bruder" gezeigt hat...aber das schmälert das Erlebnis nicht!

On to the Burger! Sehr positiv am Belicious: Hier wird der "Max custom" Gedanke absolut auf die SPITZE getrieben. Schon der erste Blick in die Karte zeigt: Die Jungs sind hier um Ball zu spielen! Man kann nicht nur Semmel (Regular, Sesam etc.) sondern auch Käse (Cheddar, Swiss etc.) sondern auch extras und -Achtung jetzt der Knaller- das Fleisch wählen!!! Neben dem klassischen Weiderind aus bayuvarischen Landen kann man sich auch Rindsviecher aus Fernost (Wagyu aus Japan) oder gar ein waschechtes Bison auf den Grill werfen lassen...sensationell! Hier stößt mein System natürlich leicht an seine Grenzen um ehrlich zu sein: Was ist denn nun der "echte" Cheeseburger?! Stellvertretend (und meinem Azubi Geldbeutel angemessen) habe ich die normale Muh-Kuh auf mein Brötchen zaubern lassen...samt Cheddar wie immer.

Allein diese Vielfalt an Möglichkeiten macht das Belcious zu einem zähen Keks um bewertet zu werden. Getoppt wird das nur vom Wechselspiel aus Licht und Schatten, das sich auf dem Teller präsentiert! Wie für "max custom" üblich gibt es Tomate, Gurke und Zwiebeln gesondert auf dem Teller...meine erste Probe hat ergeben: alles druff! So kommt man am nähesten an "burgerlicious" Taste ran.

Fangen wir mit dem Fleisch an: wie zu erwarten war die medium rare Bestellung absolut kein Hindernis und mein Viertelpfund Patty zartrosa. Das Fleisch an sich ist recht gut gelungen, auch wenn es mit den Silberrücken des Fleisch-Jungels noch nicht ganz mithalten kann: hier geht noch etwas mehr saft und Geschmack! Insgesamt hat der Burger einen leicht fettigen, traningen Geschmack...per se nicht wirklich schlecht, aber zartere Waldorfschulen-Gaumen und Hobby-Greasedonkeys könnten überfordert sein!

Ein echtes Plus ist im Belicious der Käse: Reichlich zartgelbe Matsche von zähflüssigem Gold erstreckt sich über den kompletten Burger und ergänzt wunderbar den Geschmack. Dabei zieht er Fäden, die selbst den Teenage Mutant Ninja Turtles die Freudentränen in die Augen treiben dürften. Ein Tipp des Profis: Stücke die auf den Teller fallen mit der Semmel wieder aufschaufeln und so konzentrierte "Cheese-Adern" auf dem Burger erzeugen!

Zwar wird Mayo und Ketchup mitgeliefert, ist aber überflüssig: Die etwas undefinierbare und großzügig auf dem Burger verteilte Soße ist recht salzig und würzig und passt ganz gut zum Burger, auch wenn sie nicht spektakulär ist. Mein Tipp: die in einem zartbraunen Brechton gehaltene Tunke ist schlichtweg Ketchup und Mayo verrührt mit Gewürzen. No Shit Sherlock! Geheimnis gelüftet! Oder es ist ein Jahrhunderte-altes Familienrezept mit feinsten Kräutern aus dem Abendland...was weiß ich! :)

Kommen wir zur Achillesverse des Burgers: Dem Bun! Zwar ist dieser selbstgemacht und schön braun gebrannt wie Tom Cruise und Val Kilmer in dieser völlig überflüssigen Beachvolleyball Szene aus "Top Gun".



Allerdings: Obwohl das Bun anmutet als hätte es eine schwere Qualität ("schwer ist gut...schwer ist zuverlässig!") kommt die Semmel im inneren viel zu fluffig daher.


Und irgendwie möchte der leicht süßliche Geschmack, der eher an ein Rosinenbrötchen in einem französischen Kaffee erinnert dem Burger nicht gerecht werden. Kritikpunkt 3: Das Weckla "sifft nou" wie der Franke sagen würde, sprich: es durchweicht sich extrem von den Fleischsäften und Soßen und nimmt sich so selbst Wind aus den Segeln...schade! Würde man an dieser Stellschraube noch etwas drehen, könnte man durchaus eine Spielklasse höher antreten!

Was bleibt also als Fazit zu sagen? Das Belicious macht vieles goldrichtig und die Philosophie des Ladens stimmt. Viele kleine Macken lassen aber die Tore des Burgerhimmels fest verschlossen. Schade, denn: die Puzzleteile sind an sich da, nur die Zusammensetzung passt noch nicht ganz! Vergleicht man z.B. mit einem direkten Konkurrenten "Hans im Glück" sieht man dass hier vielleicht sogar etwas minderwertigere Einzelteile einen in sich stimmigeren Burger-Boldiden erzeugen, der ergo dem neuen Fleischpalast um haaresbreite davonsaust! München hat einen neuen soliden Spieler erhalten, der niemanden enttäuscht. Trotzdem: es ist leider Scottie Pippen und nicht Michael Jordan! Immerhin eine Reise Wert und deswegen immer noch sehr gute:



FAUIT: 7,5/10 Punkte

PS: Wenn man bedenkt wie viele Optionen man bei diesem Burger hat, kann man vielleicht durch Optimierung der Parameter die Wertung im Kopf um ein Pünktchen heben, aber Regeln sind nun mal Regeln...und der Cheeseburger ist in den Ring gestiegen! :)

Dienstag, 18. Juni 2013

„Wenn sich dein Patty bewegt…dann seh` ich das!“ – How to: Burger-Blog




Viele Leute (niemand) haben mich schon gefragt: wie machst du das eigentlich mit der ganzen Bloggerei? Wie läuft das ab…lasst mich euch auf eine Reise mit in meine Welt nehmen und an der Entstehung der Kritiken teilhaben!
 
Die erste Frage: wonach entscheide ich welche Burger ich teste? Simple Antwort: aus dem Bauch heraus! (no pun intended)…ich habe ziemlich genau im Kopf a) welche Burger es gibt die sich lohnen und b) welche 3-4 ich in nächster Zeit abklappern möchte. Auf welchen die Wahl fällt hängt von Lust, Laune, Zeit und Entfernung des Schuppens ab. Allerdings hat sich gezeigt, dass ich die Burger-Ess Termine tatsächlich von meiner Sekretärin in Outlook eintragen lassen muss, um sie auch wirklich einzuhalten und den Rhythmus des Blogs Aufrecht zu erhalten!
 
In der Regel speise ich alleine, was nicht daran liegt, dass ich keine Freunde habe oder diese keine Lust darauf hätten…sondern schlichtweg, weil sich bei all diesen Münchner Business-Leuten mit denen ich verkehre und ihren wichtigen Geschäftsterminen schwer Termine finden lassen! J
Sobald ich den „Burger-Joint“ meiner Wahl erreicht habe. Bevorzugt nehme ich immer an der Bar platzt…zum einen um mein Image als „Lonewolf“ weiter zu unterstreichen, zum anderen aber weil man hier möglichst nahe an Personal und Küche sitzt und ein gutes „Feeling“ für den Laden bekommt…sind hier Burgerbrater mit Leib und Seele am Werk? Oder werden arme Bratfett-Sklaven von Fleisch-Mäzenen zu niederer Arbeit verdonnert? Auch der Blick „hinter die Kulissen“ verrät einiges: Woher kommt das Fleisch und wie sieht es aus? Wie wird es gebraten? Woher kommen die Zutaten? Was wird mit den Buns angestellt? …mein Burger Auge ist mittlerweile so geschult wie das einen Kunstgeschichte Studenten im 14. Semester (also kurz vor der Zwischenprüfung) und erhascht in bester X-Men Manier Details, die der fleischkauenden Lämmerherde um mich herum oft entgehen würden!
Hier beginnt der knallharte Journalismus seinen Lauf zu nehmen: Oftmals schmiere ich sogar noch während ich esse mit meinen triefenden Fettfingern auf dem Handy herum (keine Angst, ist kein iPhone) um die ersten Eindrücke, die wichtigsten Stichpunkte und die witzigsten Formulierungen die mir gerade einfallen festzuhalten. Denn: Das Gedächtnis ist nicht gerade meine Stärke! Ich versuche aber natürlich möglichst störfrei meinen Burger in aller Ruhe zu verzehren. Ob es dabei eine spezielle Vorgehensweise gibt? Klares nein J Ich habe kein Ritual wie weinspuckende Franzosen oder Whiskey-schwenkende Schotten. Ich esse meinen Burger „frei Schnauze“, knalle mir Pommes und Cola dazwischen mit rein und mache auch sonst nichts, was sich vom normalen Burgerkonsum unterscheidet.
Nach dem üblichen Bezahlen –leider muss ich trotz steigender Popularität immer noch selbst für mein Essen zahlen!- und einer (fast immer) ehrlichen Antwort auf die Bedienungs-Frage: „hat`s geschmeckt?“ (von „also mit etwas weniger Ketchup würdet ihr besser fahren“ bis „Naja…mit frischem Fleisch könnten wir drüber reden!) und dem darauf folgenden Lächeln oder Lächeln mit Hintergedanken „Du Pupsnase!“ meines Service-Gegenüber geht es auf den Heimweg. Gerne lasse ich mich wenn ich als Liebhaber enttarnt wurde auch zu einer kleinen Fachsimpelei rund um das Burger-Handwerk hinreißen und  bekomme manchmal letze Infos.
Auf der Heimreise lasse ich im Kopf den Burger Revue passieren, entscheide mich für wichtige Punkte, Stärken und Schwächen und spreche ganz professionell (und fancy!) schon ein paar mögliche Passagen der Kritik in mein Diktiergerät…also mein Handy. Aber wie cool wäre so ein echte Diktiergerät?! Merkt euch das bitte bis März, da habe ich wieder Geburtstag J
Daheim angekommen bin ich meistens zu faul direkt die Kritik zu schreiben, sonder begnüge mich mit ein paar Stichpunkten. Die extravagantesten Formulierungen und ironischsten Spitzen fallen mir dann eh erst im Laufe der nächsten 24 Stunden ein.
Der Rest ist Formsache: ich hacke meine im Kopf entstandene Kritik unter eklatanter Missachtung von Rechtschreibung und Zeichensetzung in den PC, suche mir unter mutwilliger Missachtung sämtlicher Copyrights dieser Erde (Stichwort: Grauzone Internet) ein Bild oder einen Link raus und schustere alles in dem schlichte und pragmatischen Blog zusammen…et voliá! Noch etwas aggressive PR auf Facebook und der Burgerblog ist um einen Eintrag reicher! ...und ihr Leser wahrscheinlich um ein paar IQ-Punkte dümmer :) ...aber glücklich!